Achtung, diese Review kann leichte Spoiler enthalten!


Direkt vorweg: Enderal - Forgotten Stories ist ein wundervolles Spiel. Eigentlich ist es eine Mod für Skyrim, aber dieser Ausdruck alleine wird diesem Werk nicht gerecht.
Das Spiel bietet uns eine komplett neue OpenWorld, neue Charaktere, etliche Quests und ein völlig neues Skillsystem mit zwei komplett neuen Klassen.


Besonders hervorheben möchte ich die Story! Wo man bei den meisten großen AAA-Produktionen mittlerweile nur noch seichte Stories und repetitive „Hol dies“-, „Töte den“ oder „Stehle das“-Quests bekommt, wird bei Enderal großen Wert auf eine tiefgründige, mystische und zum zum Teil psychologische Geschichte erzählt, die teilweise eine Spannung erzeugt, die mancher Hollywood-Blockbuster nicht bei mir ausgelöst hat.

Man führt teils minutenlange Gespräche mit den verschiedenen Charakteren, doch nicht einmal hatte ich das Bedürfnis zu skippen, so angenehm und interessant war es. Auch so manche Nebenquest ist gespickt mit tollen Ideen und Situationen, die einem einfach im Gedächtnis bleiben. Bestes Beispiel dafür die Quest rund um Andrasta Tapferblut.

Die Welt von Enderal kann sich ebenfalls sehen lassen. Von schneebedeckten Bergregionen, über dschungel-ähnliche Biome, bis hin zu Wüsten ist alles vertreten. Auch sei erwähnt, dass die Städte und Dörfer sehr schön und mit Liebe zum Detail designt wurden. Als ich das erste Mal nach Ark kam, bin ich ca. eine Stunde nur rumgelaufen, habe mir alles angesehen, mit den Einheimischen geqautscht und in den örtlichen Tavernen der Musik gelauscht und dabei ein kleines Würfelspiel mit einem Kerl gespielt der irgendwie immer gewonnen hat :D Die Zeit verging wie im Fluge…

Der Soundtrack des Spiels ist ebenfalls großartig und wurde in der ganzen Spielzeit nicht langweilig oder nervig. Auch die deutsche Sprachausgabe ist klasse, wirkt sehr professionell.


Etwas Negatives habe ich aber leider auch:

Die Performance ist an der ein oder anderen Stelle echt unterirdisch. Mit einem i7-7700k und einer RTX2070 habe ich auf Ultra teilweise unter 30 FPS. Aber das liegt wohl eher an der fragwürdigen Bethesda-Engine als an dem Spiel selber. Zudem stürzt das Spiel unfassbar oft ab. Man kann sagen, dass es rund alle 30 Minuten passiert und das ist irgendwann sehr sehr frustrierend.


Alles in allem ist Enderal für mich bisher die Entdeckung des Jahres. Nicht nur wegen des Spiels, sondern auch wegen den tollen Leuten von SureAI, die etwas so großartiges auf die Beine gestellt haben. Ich hoffe, von Euch kommt noch mehr!