Als ich den ersten Trailer zu Starfield sah, war meine Begeisterung grenzenlos. Ich hatte den festen Glauben, dass dieses Spiel das Highlight des Jahres werden würde. Jedoch musste ich mit der Zeit erkennen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Mein Entdeckerdrang, der zunächst so faszinierend schien, wurde mir letztendlich zum Verhängnis

Die Haupt- bzw. Story-Quest kam für mich nie richtig in Schwung und verbesserte sich leider bis zum Ende nicht. Es wäre wünschenswert gewesen, hier mehr Tiefe einzubringen, obwohl ich mir bewusst bin, dass bei Bethesda-Spielen oft die Nebenquests stärker hervorstechen. Die UC Vanguard Questreihe war für mich persönlich die beste. Fast jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, auch wenn sie recht dünn ist, erfüllt sie dennoch ihren Zweck.

Jedoch empfinde ich den Skilltree als fragwürdig. Die Bindung von Fähigkeiten an "Aufgaben" erscheint mir unsinnig. Zum Beispiel wird einem gesagt: "Oh, du möchtest besser im Überzeugen sein? Dann überzeuge erst so und so viele Leute." Ein System wie in Fallout oder Skyrim, bei dem Fähigkeiten durch praktische Anwendung verbessert werden, wäre meiner Meinung nach besser geeignet. Das aktuelle System macht das Leveln zu einer mühsamen Arbeit, um den gewünschten Skill zu erhalten. Ebenso stört mich die zufällige Generierung von Gebäuden oder Points of Interest auf den Planeten, die oft ohne Rücksicht auf die Landschaft erscheinen. Die Ladezeiten der Planeten sind ebenfalls frustrierend.

Der Basenbau ist zwar notwendig, um bestimmte Waffen zu modifizieren, aber er erscheint mir recht unspektakulär. Ähnlich wie beim Skilltree muss man erst 30 Waffenmods herstellen, um eine Stufe höher zu gehen, was meiner Meinung nach absurd ist. Die Charaktere sind für mich okay, sie erfüllen ihren Zweck, aber nicht mehr. Die Empfehlung, Mods zu installieren, um das Inventory einfacher zu steuern, kann ich nachvollziehen, insbesondere beim Schlösserknacken. Die Vielzahl an Kisten und die Komplexität des Schlösserknackens können den Spielfluss beeinträchtigen. Auch der Schiffskampf lässt zu wünschen übrig, da er mit komplizierten Tastenbefehlen für Schilde und Energie eher umständlich ist. Hier besteht sicherlich noch Verbesserungspotenzial.

Die Waffen in Starfield sind durchaus unterschiedlich, aber es ist das erste Mal in einem Bethesda-Spiel, dass ich keine klare Lieblingswaffe gefunden habe. In Fallout ist es beispielsweise das Kampfgewehr. Die Munition wird auch knapp, da in den Munitionskisten oft jede andere Munition auftaucht, außer der, die man benötigt. Dies zwang mich dazu, meine Waffe oft zu wechseln.

Ein Aspekt, der mich in den Gesprächen gestört hat, war die Möglichkeit, sofort unterbrochen zu werden, wenn jemand mit dir sprechen wollte, und die Kamera dann reinzoomte.

Nach meiner Meinung sieht Starfield gut aus. Einzig problematisch ist, dass sich die Charaktere gelegentlich teleportieren. Persönlich bin ich kein Grafik-Enthusiast. Natürlich ist eine gute Grafik schön anzusehen, aber ich frage mich oft, warum alles immer als "bombastisch" bezeichnet werden muss. Die häufige Kritik an der Grafik bei jedem AAA-Titel erscheint mir unsinnig, da jeder unterschiedliche Präferenzen hat und Schönheit im Auge des Betrachters liegt.

Die Soundkulisse hat mich nicht enttäuscht, alles klang wirklich gut

Nach Abschluss der Hauptquest steht der New Game+ zur Verfügung, und dieser ist hervorragend integriert. Das finde ich besonders gelungen, und ich plane, das Spiel im New Game+ Modus noch einmal zu durchlaufen, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.

Das Spiel scheint technische Probleme zu haben. Ich habe es auf mittleren Grafikeinstellungen mit etwa 30 FPS gespielt, was mir irgendwann zu nervig wurde. Daher wartete ich auf den Patch mit DLSS, aber selbst dann hatte das Spiel weiterhin Schwierigkeiten. ich muss zugeben, dass ich von lustigen Bugs umgeben war, wie zum Beispiel fliegende Tassen oder schwebende Figuren – Dinge, die ich persönlich nicht als störend empfand.

Ich spielte auf dem Grafikpreset "Mittel" und versuchte alle verfügbaren Grafikpresets, jedoch half nicht einmal die Option "Niedrig" – die FPS blieben konstant. Leider konnte ich nicht herausfinden, warum das so war. Nachdem ich auf YouTube geschaut und Reviews auf Steam gelesen hatte, stellte sich heraus, dass ich nicht der einzige mit diesen Problemen war. Es bleibt die Frage, warum die Community in einer Woche einen DLSS-Mod entwickeln kann, während Bethesda dafür mehrere Monate benötigt.

Zusätzlich hatte ich Probleme mit dem Stealth-System, das überhaupt nicht richtig funktionierte. Ich wurde sofort entdeckt, wenn ich schleichen wollte, was dazu führte, dass die Crimson Fleet-Questreihe anders verlief als geplant.

Der Umfang des Spiels ist sehr groß, obwohl ich nicht alles erkundet habe. Zum Beispiel habe ich die Ryujin Industries Questreihe ausgelassen, da dort mehr Schleichen gefragt ist, und ich bin kein Stealth-Profi. Ebenso habe ich "Bring und hol"-Quests ausgelassen, da sie mir einfach zu belanglos erschienen.

Trotz das es nicht zum Spiel des Jahres wurde und einige Versprechungen nicht eingehalten wurden, bereitet das Spiel dennoch Freude. Besonders die UC Vanguard Questreihe wird mir lange in Erinnerung bleiben. Es gibt zwar hier und da noch technische Probleme, daher wäre es ratsam, auf einen Sale zu warten oder das Spiel im Xbox Game Pass auszuprobieren, um zu sehen, ob es für einen geeignet ist.

Charaktere 6/10
Story 4/10
Nebenquests 7,5/10

Spielwelt 5/10
Grafik 7,5/10
Sound 10/10

Kampfgefühl 6/10
Skillsystem 3/10
Wiederspielbarkeit 9/10
Umfang 8/10



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