Von fauchenden Pferden, scheuen Walen und fliegenden Ratten

Anfangs hatte ich mich auf ein Spiel mit realistischer Darstellung der damaligen Probleme, inklusive der Pest, eingestellt. Diese Erwartungshaltung musste ich jedoch sehr schnell aufgeben, als ich mich Horden unzähliger gefräßiger Ratten gegenüber sah. Wer von A Plague Tale: Innocence ein ernsthaftes Spiel erwartet wird definitiv enttäuscht werden. Es hat bei mir etwas gedauert bis ich mich auf die Fantasy-Elemente einlassen und über bestimmte Gegebenheiten hinweg sehen konnte.

Jedoch entschädigt die atemberaubende Grafik für so einiges. Ebenso das Level-Design, der Soundtrack, die deutsche Synchronisation und die Beziehung zwischen Hugo und Amicia, die immer wieder in den Vordergrund rückt. Generell wurde ein großes Hauptaugenmerk auf die Charaktere gelegt. Während Kämpfe eher im Hintergrund stehen.

Ziel des Spiels ist ganz klar nicht entdeckt zu werden. Wer Titel wie die Thief-Reihe mag oder grundsätzlich gerne sneaky spielt dem wird auch A Plague Tale: Innocence gefallen.

Lediglich die letzten Kapitel und die Entwicklung der Geschichte konnten mich am Ende nicht ganz überzeugen. Wer auch immer für die Ratten verantwortlich ist muss entweder total vernarrt in diese Tiere sein oder ist einfach nur völlig verrückt. Manchmal ist weniger dann doch eben mehr.

Trotz alledem ist das Spiel durchaus in sich stimmig und ich kann es mit gutem Gewissen weiterempfehlen. So lange der Spieler auch ein Quäntchen Humor besitzt.