Hellblade Senua's Sacrifice ist mit Abstand eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe. Das Ganze ist dermaßen in sich stimmig, egal ob es um den Hauptcharakter, die Atmosphäre, Story oder den Soundtrack geht.

Natürlich muss man sich darüber bewusst sein, dass dieses game sicherlich nicht für jedermann geeignet ist. Schon beim Spielstart wird darauf aufmerksam gemacht: "In diesem Spiel werden Psychosen dargestellt...". - Also nichts für schwache Nerven.

Wer hier den Fokus auf Kämpfe oder Jump-Scares setzt wird bitter enttäuscht werden. Der Horror entsteht im Kopf, wird langsam aufgebaut und durch die eigene Phantasie angefacht.

Wir begeben uns auf eine düstere Reise, deren einziges Ziel es ist die Seele von Senua's Geliebten zu retten. Und obwohl man mit jeder weiteren Stunde immer mehr an einem Happy End zweifelt, so wünscht man sich doch nichts mehr herbei.

Ich habe mich selten mit einem Charakter so verbunden gefühlt. Was wahrscheinlich auch dadurch entsteht, dass man einen tiefen Einblick in ihre Seele, Ängste und Wünsche erhält. Außerdem wurde ein großes Augenmerk auf Senua's Mimik gelegt, die via motion/performance capture erstellt wurde. Ein großes Lob an dieser Stelle an Melina Juergens, die Senua ihr Gesicht gegeben und einfach unglaublich überzeugend geschauspielert hat.

Viele mögen 8-10 Std Spielzeit als wenig empfinden. Allerdings ist meiner Meinung nach der Umfang genau richtig. Ich habe Hellblade als wesentlich intensiver empfunden, wie z.B. andere Spiele mit 40 Std und mehr.

Auch über den Preis kann man hier nicht meckern. Bei dem Aufwand, der für dieses Spiel betrieben wurde wundert es mich eigentlich, dass es nicht teurer ist.

Ich liebe die kleinen Geschichten aus der nordischen/keltischen Mythologie, die am Rande erzählt werden. Einzig die Rätsel, die meistens nach dem immer gleichen Muster verlaufen haben mich nach einiger Zeit etwas gelangweilt. Außerdem ist die Grafik einfach wunderschön und jeder Screenshot-Liebhaber kommt hier voll auf seine Kosten.