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0.8 hrs on record
Prince of Uncompletia
Etliche Brettspiele, Bücher und Games füllen die Geschichten von Vlad, the Impaler, ein Heerführer des Fürstentums Walachei im 15. Jh., der entschieden gegen die Expansion des osmanischen Reiches auf den Balkan vorging – oder für alle Geschichtsuninteressierten eben von Dracula (für den Zusammenhang lest einfach Wikipedia).

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3155787475
Zu lange Vorrede für ein unfertiges Spiel: Prince of Wallachia nimmt sich dem historischen Hintergrund an und lässt uns als Vlad 1444 aus dem Gefängnis im Ottomanischen Reich ausbrechen, um zu Hause in der Walachei als Heerführer gegen die vordringende Großmacht vorzugehen. Das alles in leicht unpräziser Plattformer-Manier, wobei wir mit der Armbrust schießen und uns mit dem Säbel gegen zwei Gegnertypen und einen Levelboss erwehren. Gerade merke ich, wie toll das alles klingt und wieviel Spaß mir ein gut gemachtes Spiel in diesem historischen Szenario machen würde, in dem man auf Personen dieser Zeit trifft. Aber bis zur Walachei kommen wir in einem bis dahin recht einfachen Spiel gar nicht…

Denn: Nach Abschluss des 6. Levels erreicht uns dieser Screen … okay.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3155787492
Aber das Spiel ist doch nicht Early Access? Häh? Nichts davon zu lesen auf der Shopseite, dass nur 6 der 10 Level fertig sind und wir damit in 45 Minuten durch. Sowas nervt mich. Hör ich mir eben nochmal den Trailer mit der musikalischen Untermalung der moldawischen Band Harmasar an, das rockt wenigstens.

Eine interessante Idee und spannende historische Auswahl für diesen Plattformer. Aber die Unvollständigkeit ohne einen Hinweis darauf! Dazu viele kleine Schwächen (Achievements funktionieren nicht, unpräzises Platforming, durch-Wände-schießen, etc) schaffen es nicht zur Empfehlung!

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Posted 7 February.
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3.1 hrs on record
Hei du da?
Manchmal merkt man einem Spiel die Passion und den Eifer des Entwicklers an, verspürt also eigentlich Sympathie zu dem Werk – im Nachhinein jedoch fragt man sich, das geht doch besser oder sogar hatte ich eigentlich Spaß? So auch bei Folgendem Ein-Mann-Projekt aus Spanien, das auf den knackigen Namen Hei hört.

Hangman anders
Als kleiner Humanoide sucht man seinen Weg zurück zum goldenen Apfelbaum und löst in 4 Level zahlreiche Rätsel in Point-und-Click-Manier. Dabei klickt man sich durch die Bildschirmabschnitte, sucht Objekte, wendet sie an der richtigen Stelle an und spielt ab und an eingestreute Labyrinth-Minispiele. Alles wunderbar, charmant und abwechslungsreich. Was aber überhaupt nicht gelungen ist, ist die Wegfindung der Figur: Wie oft bin ich hängengeblieben, wie oft habe ich mich mit zahlreichen Klicks herummanövriert, einmal steckte ich bedingungslos fest und musste neustarten. Auch Vorder- und Hintergrund der Layers waren häufig unsauber gesetzt, zumal die Anzahl der Klicks in keinem Verhältnis zur Dauer des Spiels (ca. 2,5-3 Stunden) steht. Diese Dinge sind auch für ein niedrigpreisiges Indie-Spiel vermeidbar.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3155328945
Boom boom Cha
Da helfen auch die weiteren Eigenheiten nicht mehr, die allesamt den Charme eines Eigengewächses ausstrahlen: Die Beatbox-Soundkulisse, die handgezeichneten Hintergründe und das wirklich gute Hint-System. Seltsamerweise war auch das erste Level das weitaus kniffligste, danach flacht der Schwierigkeitsgrad deutlich ab. Und als Story-Liebhaber hätte ich schon gerne etwas mehr an Geschichte(n) gehabt.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3155328990
Insgesamt ist Hei ein Paradebeispiel für die Hingabe eines Entwicklers, der ein wirklich spielenswertes Spiel schafft – jedoch lassen die technischen Schwächen bei mir das Pendel vorsichtig auf die negative Seite ausschlagen.

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Posted 6 February.
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1.2 hrs on record
Unbeschreibliche Vorkommnisse im Game-Development
Ich hab es versucht, ich habe mich angestrengt, bin wahrscheinlich weiter gekommen als alle, die The Inexplicable Deaths in Damipolis der spanischen Entwickler Tiesoft je ausprobiert haben – aber jetzt gebe ich auf und schreibe eine negative Review. Nicht weil ich sauer auf das Entwicklerteam bin, das wohl von ihrem Publisher Badland Publishing im Stich gelassen wurde (Kickstarter-Nachricht von 2023), nein, sondern weil auf der Shopseite schlicht nicht davon die Rede ist, dass das Spiel unfertig, teils unübersetzt und voller Bugs ist.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3152382593
Denn eigentlich stimmt viel: Eine spannende Ausgangslage eines Who-dun-it in einem ausladendem Adelshaus, eine grafische Anlehnung an den film noir, eine bemerkenswerte musikalische Untermalung und ein Spielprinzip zwischen Walking Simulator und Point-und-Click-Adventure aus der Egoperspektive; also etwa ein Layers of Fear mit Rätseln in schwarz-weiß und Kriminalgeschichte.

Aber leider ist es so unspielbar. Durch Umstellen der Sprache auf Spanisch schafft man es immerhin ins 2. Level, aber auch dann ereilen einen irgendwann die PlaceHolder-Texte. Und da nur wenige das Spiel gespielt haben, gibt’s auch keine Lösung im Netz, sodass ich nun nicht weiß, ob ich beim Kinderzimmerschaukelpferd weiterkommen sollte, ich zu dumm bin, oder ein weiterer Bug den Fortschritt unmöglich macht. Eigentlich gefielt mir die Stimmung und die sich aufbauende Spannung, man merkt, dass es ein ambitioniertes und durchdachtes Projekt war (Kickstarter: über 15000 € eingesammelt). Aber wenn Gesundheit und Probleme mit dem Publisher einen Strich durch die Rechnung machen…schade, spart euch die knapp 2 €.

Ein stimmiges Konzept eines First-Person-Who-dun-it Spiels, das über Bugs, Unfertigkeit und fehlende Übersetzung stürzt. Kaufwarnung trotz Sympathie für Spiel und Entwickler!

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Posted 2 February. Last edited 2 February.
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7.0 hrs on record (6.9 hrs at review time)
Wenn Wespen mich hetzen
Ein launiger Retro-2D-Plattformer eines Indie-Ensembles aus Oregon, USA. Ich verzweifle ja doch häufig an dem Schwierigkeitsgrad bei derartigen Spielen. Moon Raider ist da gnädig und hat mich zum einen gefesselt, zum anderen immerhin bis zum Endboss vorgelassen – bei dem muss ich aber noch üben…

Auf dem Mond, da gibt’s koa Sünd
Die Geschichte ähnelt derer vieler Indie-Plattformer: hanebüchen und eigentlich unwichtig. Wir müssen auf dem Mond Kristalle sammeln (und die dortigen Besetzer vernichten natürlich), um unsere Mutter – eine Ureinwohnerin des Mondes – am Leben zu halten. So oder so ähnlich, aber wie gesagt, egal.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3146271543
Viel wichtiger die Umsetzung des Plattformings: Das ist gelungen, präzise, abwechslungsreich und spaßig. Eine einfache Tastenbelegung mit Laufen, (Doppel-)Sprung und kurzzeitigem God-Mode, der die gesammelten Kristalle in Spitzenzeit verschlingt. Dazu 10 unterschiedliche Umgebungen, eine gute Spielerführung durch einprägsame Strukturen sowie ein paar geheime Räume und Upgrades runden eine launiges Gesamtpaket ab. Nach sechs Abschnitten testet ein Boss deine Fähigkeiten, dabei waren alle nach einigen Fehlversuchen machbar und vor allem schön variantenreich und auf die Welt abgestimmt. Den 2-Spieler-Coop-Modus habe ich nicht getestet.

Hop oder Top?
Grafisch muss man den Retro-Stil natürlich mögen, ganz abgestimmt darauf auch der stimmige treibende Soundtrack. Die Stärke des Spiels ist meiner Meinung nach seine Zugänglichkeit und der ausgewogene Schwierigkeitsgrad, die auch Ungeübten im Genre Erfolgserlebnisse und ein Vorankommen ermöglichen – bis zum Endboss eben. Aber bis dahin hatte ich bereits 6,5 Stunden Spaß.
Ankreiden würde ich dem Ganzen sicherlich eine fehlende Level-Anwahl, sodass man später Verpasstes einfach nachholen könnte – so muss man ein neues Spiel starten bzw. einen von drei Spielständen laden. Wenn dann die Geschichte noch ein bisschen immersiver gewesen wäre…

Ein zugänglicher Retro-2D-Plattformer, der ein rundes Gesamtpaket schnürt und ein flüssiges Spielerlebnis bietet.

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Posted 24 January.
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3.7 hrs on record
Check-In mit Folgen
Viele von euch haben sie: Personen auf der Freundesliste, die sich auch noch so jeden billigen Sch…rott zulegen. Da tauchte auch Hotel Sowls vom südkoreanischen Entwicklerteam Studio Sott für 39 Cent (!!) auf. Das Vorschaubild erregte meine Aufmerksamkeit und *zack, bumm* hatte ich in Etappen 3,5 Stunden skurrilen Indie-Spaß.

Auf ein Wort – Geschichte und Spielprinzip
Uns, einem Pharmazeuten, wir im Hotel Sowls ein gerade erst erstandener wertvoller Stein gestohlen. Die folgenden 5 Tage (und Nächte) sind wir damit beschäftigt, den Dieb zu stellen, den Stein zurückzugewinnen und überhaupt das Mysterium des Hotels und seiner Angestellten zu lüften. Dies geschieht durch die Suche nach Hinweisen auf den 5 Etagen des Hotels, durch das Führen von Gesprächen mit den Angestellten und durch das Lösen von Rätseln. Somit ein Point-und-Click-Vertreter, nur dass wir uns per WASD bewegen. Als Hilfestellung gibt es ein Tagebuch, ein Inventar und die gesammelten Notizen eines Forschers.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3024599279
Insgesamt sprühen sowohl die verschiedenen Akteure als auch die zu erledigenden Aktivitäten von verrückten und abstrusen Einfällen der Entwickler. Die Reinigungsfachfrau hat eine Teppichneurose, der Automat spuckt neben Staub auch mal Spinnen aus und im Restaurant gibt’s nur Lachs. Das ist unterhaltsam und kurzweilig, vor allem ist man immer gespannt, was als Nächstes an Unerwartetem eintritt.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3024599300
Gurken im Pool – Rätsel und Wiederspielwert
Insgesamt sind die Rätsel gut in die Story und Umgebung eingebaut und bis auf ein paar Ausnahmen mühelos lösbar. Gegen Ende konzentrieren sich schließlich ein paar härtere Nüsse, die nicht die bisher üblichen „Mach-das-für-den“ „oder Bring-das-zu-dem“ umfassen. Hervorgehoben werden die 8 unterschiedlichen Enden als Feature, die vom vorzeitigen Abbruch bis zum „wirklichen“ Ende reichen. Ehrlich gesagt reizen mich solche multiplen Enden kaum, da damit die eigentliche Aussage des Entwicklers verwischt wird. Naja, nett sind sie schon, die 3-4 Enden, die ich bekommen habe. Somit hat das Spiel einen gewissen Wiederspielwert, vor allem durch die Vielzahl an abstrusen Achievements.

Schieb‘ das Huhn – Grafikstil und Sound
Meine Aufmerksamkeit erregt hatte ja der eigenwillige Grafikstil, eine Mischung aus grobkörnigen Retro-Hintergründen mit schwarz-weißem Mobiliar und flächig weiß animierten Figuren. Aus der Zeit gefallen, aber ästhetisch ansprechend – für mich. Dazu passt die reduzierte Klanguntermalung mit Akzenten setzenden Sounds hervorragend.

Eine skurrile und graphisch eigenwillige Suche nach dem Geheimnis von Hotel Sowls. Erheiternde Charaktere, unerwartete Szenen, einigermaßen spaßige Rätsel machen das Spiel für mich zu einem gelungenen Fundstück.

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Posted 23 August, 2023.
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6.3 hrs on record
Lauf, Wombat, lauf
Ein Spiel, nach einem Baum benannt (Myrtenheide), in dem man ein Wombat spielt? Mit diesem Thema und dem Grafikstil hat das Team aus Melbourne mein Interesse geweckt und gleich vorweg: Wem gerade nach einem Cozy Game ist, sollte das 2018 erschienene Paperbark unbedingt ausprobieren!

Knack, Mampf, Drück – Spielprinzip und Geschichte
Einen Plot mit unerwarteten Wendungen und Spannung sollte man nicht erwarten: Wir sind ein Wombat und suchen Futter. Das wars. Punkt. Nun gut: Wir treffen ab und zu auf andere Tiere, müssen einmal fliehen und uns eine neue Heimat suchen. Geradlinig entspannend. Die Fortbewegung gelingt per Mausklick, an den das Wombat sich dann begibt, wobei man den sichtbaren Ausschnitt per „Wischen“ mit der Maus aufdecken kann. Schafft jeder, das Spielprinzip reißt aber wohl niemand vom Hocker. Wobei: Wir ärgern Vögel, knabbern Blumen, quetschen uns durch Baumstämme und finden Sticker.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2993495786
Zwitscher, Summ, Quak – Grafik und Sound
Stars des Spiels sind neben dem Wombat der einladende Grafikstil und die authentische Soundkulisse. Wie ein Aquarell breiten sich die verschiedenen Habitate im australischen Busch aus, ein Ausschnitt ist dabei immer präsent, den Rest des Bildschirms ist durch „Pinseln“ mit der Maus sichtbar zu machen, verschwindet aber nach wenigen Augenblicken wieder. Das erwirkt einen spielerisch-künstlerischen Effekt, der durch das Wesen des Wombats noch verstärkt wird. Die Soundkulisse ist, als ob man vor Ort wäre: authentisch, voller Tiergeräusche, nie aufdringlich, aber herausragend herübergebracht. Also unbedingt mit Kopfhörern spielen!

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2993495809
Eine Reise in den australischen Busch gefällig? Als Wombat versteht sich! Also Augen auf und Kopfhörer in die Ohren! Paperbark ist ein ca. 90-minütiger Urlaub vom stressigen Alltag, spielerisch entspannend (unterfordernd), audio-visuell eindrücklich.

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Posted 22 August, 2023.
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8.4 hrs on record
Wackeliger Schiffbruch im Schnelldurchgang
Black Sails: Das Geisterschiff war 2010 wohl das letzte Point und Click-Abenteuer von Entwicklerstudio Deck13, das dazumal mit Ankh und Jack Keane unsere Herzen eroberte, heute mit The Surge und Atlas Fallen andere Programmiergewässer ansteuert. Anders als die humorvollen Erstlinge hat man sich hier einer ernsten, gruseligen Geschichte gewidmet, die trotz mancher nervigen Macken als Kurzgeschichte recht gut funktioniert.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2972166742
Unsympathische Vorgänge – Geschichte und Genre
Unsere Hauptakteurin kann sich gerade noch nach erlittenem Schiffbruch auf ein Segelschiff retten, zusammen mit einem Unsympathen, der mir beinahe gleich zu Beginn das Spiel verdorben hätte. Hat man den Deppen mal akzeptiert, besteht die Hauptaufgabe darin, in klassischer Point and Click-Manier dem Geheimnis des Schiffs auf die Schliche zu kommen und vom Schiff zu entkommen. Dabei wurde darauf geachtet, den Spielfluss hochzuhalten und nicht mit Inventarrätseln oder längeren Rätselketten zu strecken. So erlebt man eine knackige Kurzgeschichte auf der real existierenden Mary Celeste, die 1872 um die Azoren jahrelang führerlos herumtrieb. Das Adventure greift einige überlieferte Details auf und schmückt sie zu einer gruseligen Episode aus, die atmosphärisch stark hinübergebracht wird; offensichtlicher Horror und Grusel bleibt aber bis kurz vor den drei Enden im Hintergrund.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2972167082
Doch als der *** zum Ofen schaut hinein – Rätsel
Für alle Spieler, die eine Herausforderung suchen, vorweg: Der Schwierigkeitsgrad ist angenehm leicht gehalten. Kein Durchprobieren, welcher Gegenstand mit welchem – kein Um-die-Ecke-Denken, alles ziemlich Geradeaus ohne Nachdenken lösbar. Der Einfallsreichtum und die Implementierung der Rätsel in die Geschichte sind aber hervorragend gelungen, abwechslungsreich und schön gestaltet. Ganz und gar nicht optimal gelöst war eine Situation, in der ich ein Objekt aufgrund der Kameraschwenks (s.u.) nicht entdecken konnte und somit einige Zeit festhing.

Wo? Da! Häh? – Technisches
Insgesamt ist Black Sails auch heute noch sehr gut anzusehen. Die Umgebungen sind detailreich gestaltet und zum Teil schön beleuchtet, die Charaktermodelle für ihre Zeit annehmbar. Für mich stach sowohl die deutsche Vertonung positiv heraus als auch die soundtechnische Untermalung. Etwas schade ist die grafische Beeinträchtigung beim Hochdrehen des Gamma-Werts, denn insgesamt war für mich das Spiel zu dunkel. Was mich aber wirklich nervte, waren die häufigen und schnellen Kamerawechsel, die nicht nur die Orientierung erschwerten, sondern auch das Absuchen nach Hinweisen und überhaupt: Das war schlecht gelöst.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2972166892
Was bleibt? Ein von der Produktionsqualität hoch anzusiedelndes Spiel, das auch auf heutigen modernen Systemen fehlerfrei läuft. Eine Kurzgeschichte basierend auf einer „real existierenden“ Geschichte, bei der mir v.a. die Kameraregie sauer aufstieß, die aber die Atmosphäre eines Geisterschiffs gut einfängt und klug eingebettete Rätsel hat. Von meiner Seite eine Empfehlung für ca. 4-5 Stunden seichte Point and Click-Unterhaltung!

Lust auf Reviews mit einmal mehr und einmal weniger archäologischen Anmerkungen? Probier doch meine Kuratoren-Gruppe The Archaeologist plays… aus.
Posted 6 May, 2023. Last edited 6 May, 2023.
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12.6 hrs on record
Hass! Liebe! Hassliebe!
Südlich von Hamburg programmiert einer 2017 ein Spiel mit zwei Eingabemöglichkeiten und ich hasse es! Äh, mir hat es so Spaß gemacht, dass ich es hasse! Äh, es ist frustrierend gut, dass ich es abbrechen musste. Zu empfehlen? Auf jeden Fall!

Ein Teilchen, so gut wie 1898
Radium 2 oder abgekürzt Ra² ist eines dieser Spiele, die man gerne mit „leicht zu lernen, schwer zu meistern“ beschreibt. Und tatsächlich braucht man nur die linke und die rechte Pfeiltaste drücken und es tut sich was (Controller habe ich nicht ausprobiert). Ein grünes Radium-Teilchen macht sich auf den Weg durch den abwechslungsreichen Hindernisparcours. Mal muss es Spikes ausweichen, mal müssen wir es hochziehen, mal den richtigen Schwung mitgeben und manchmal verwandelt es sich in ein gelbes Teilchen – die Polarisierung wechselt und alles reagiert fieser Weise umgekehrt. Was ein Gehirnverdreher! Wenn dann auch noch die Gravitation sich ändert…

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2934607550
Das Design hat mir sehr gut gefallen: Der Kontrast zwischen schwarz/grau und grün bzw. gelb ist augenfreundlich und stilsicher, die Level abwechslungsreich aufgebaut, zoomen ab und an hinein und nur selten trüben kleine Fallen den Spielfluss. Noch dazu begleiten einige rockige und atmosphärische Musiktracks unsere Versuche, die in Kontrast zu anderen Spielen, auch nach dem 10. Hören nicht nerven.

Marie Curie – warum?
Von den 5 x 26 Level habe ich 112 gemeistert, jetzt wurde es mir zu frustrierend. Insgesamt kann man sagen, dass ca. ¼ der Level gut zu schaffen sind, bis zur Hälfte des Spiels merkt man seine Fähigkeiten spürbar verbessert und beendet diese Level nach mehreren Versuchen. Dann wird’s happig: Nun verlangen die Level schon einiges an Konzentration und Frustbewältigung ab, dafür wird man aber mit großer Freude erfüllt, hat man ein Level erledigt. Das letzte Viertel ist nur für Verrückte, die ihre Finger-Augenkoordination über lange Strecken aufrecht erhalten können – wie gesagt, mir wurde es irgendwann zu viel. Bis dahin war das Erlebnis aber toll!

Ra² ist ein tolles, stilsicheres Geschicklichkeitsspiel, das mit zwei Tasten auskommt, dafür aber in den späteren Level sehr anspruchsvoll ist. Für kurze Sessions und koordinierte Finger ein wirklich schönes empfehlenswertes Erlebnis, das ich nach mittlerweile 12 Stunden abbreche – der Gesundheit zu Liebe ;-)

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Posted 17 February, 2023.
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5.3 hrs on record
Treffen versenkt?
Ein Jahr nach dem enttäuschenden intro-artigen ersten Teil The Escape Review hier stellten die argentinischen 3f Interactive Studios 2013 das 2. Kapitel Reversion: The Meeting ins Steam-Regal. Und tatsächlich haben sie an den richtigen Schrauben gedreht, denn der unmittelbar an Teil 1 anschließende Nachfolger ist jetzt ein durchschnittlich guter Point und Click-Vertreter.

Buenos Aires öffne dich
Nach der Flucht aus dem Krankenhaus sind wir, also unser stämmiger, nicht besonders sympathisch gezeichneter Protagonist, weiter auf der Suche nach dem Mann auf dem Bild – und natürlich unserer Erinnerung. Im Hintergrund schwelt der Konflikt von Untergrundgruppen, Regierung und Anti-Regierung weiter und im Fortgang lässt uns die Geschichte auch wieder im Dunkeln, was zum Umsturz damals führte. Dies alles wie gehabt in klassischer Point und Click-Manier ohne Innovationen und allzu erfrischende Rätsel.

Aber im Vergleich zum ersten Teil öffnet sich der Plot, es gibt mehr Schauplätze, mehr Akteure, mehr Rätsel, mehr Spannung – aber auch erneut wie im ersten Teil holprige Animationen, schneckenhafte Fortbewegung und Rätsel-Standardkost. Das alles kann unterhalten, hat aber für die knapp 90-minütige Dauer des Spiels enormes Potential für den 7 Jahre später (2020) erschienenen 3. Teil, um es besser zu machen. Ich bin gespannt.

Der mittlere Teil einer Point und Click-Trilogie im verwüsteten Buenos Aires der Zukunft. Klare Verbesserungen zum 1. Teil machen Hoffnung für den Abschluss, vieles ist aber Standardkost. Eine knappe Empfehlung für Genreliebhaber.

(Keine) Lust auf Teil 1? Meine Review dazu[http//%5Burl%3Dhttps]

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Posted 15 February, 2023.
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1.2 hrs on record
Umkehr zu besseren Spielen?
Das argentinische 3f Interactive-Studio lädt uns mit einem sehr günstigen Happen – früher war das Ganze kostenlos – auf eine Reise durch das mutierte Buenos Aires im Jahr 2035 ein…äh halt: in eine Krankenhausetage. Dabei ist Reversion: The Escape keine eigene Geschichte, sondern eine Art Intro von ca. 1 Stunde, an die die zweite Auskopplung The Meeting direkt anschließt.

Erzähl mir das Lied vom … ja was eigentlich?
Spielmechanisch sind wir im klassischen Point und Click-Abenteuer-Genre unterwegs mit den Annehmlichkeiten einer Schnellreise und Hilfesystem. Wir wachen als stämmiger, nicht besonders sympathisch gezeichneter Mann im Krankenhaus ohne Gedächtnis auf und wollen natürlich fliehen. Das umschreibt im Grunde die Geschichte des ersten Teils ganz gut. Sicherlich müssen bis dahin einige Rätsel gelöst, Partner gefunden, Soldaten ausgeschaltet werden – das war es aber dann auch.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2915853690
Bueno? Was?
Graphisch und soundtechnisch reißt das mit dem Adventure Game Studio programmierte Spiel keine Bäume aus. Die Animationen sind holprig, die Fortbewegung schneckenhaft. Was neugierig macht, ist die Hintergrundgeschichte um einen Umsturz, Gedächtnisverlust, Rebellion etc. im erfrischenden Schauplatz Buenos Aires. Nur leider bekommt man davon hier nichts mit, das alles wird eigentlich erst im zweiten Teil vertieft. So bleibt eine recht eintönige Flucht aus einem verfallenen Krankenhaus.

Spoiler: Ich empfehle Reversion: The Escape nicht, habe aber dennoch den zweiten Teil The Meeting gespielt, der deutlich verbessert ist Meine Review hierzu. Und der 3. Teil sollte laut Reviews der Beste sein…mal sehen.

Eine eintönige Point und Click-Flucht aus einem Krankenhaus. Die Hintergrundgeschichte treibt die Neugier an, wird in diesem Teil aber arg vernachlässigt. So bleibt ein lahmer Beginn für eine besser werdende Trilogie.

Lust auf Reviews mit einmal mehr und einmal weniger archäologischen Anmerkungen? Probier doch meine Kuratoren-Gruppe The Archaeologist plays… aus.
Posted 13 January, 2023. Last edited 15 February, 2023.
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