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Posted: 23 Aug, 2023 @ 8:34am

Check-In mit Folgen
Viele von euch haben sie: Personen auf der Freundesliste, die sich auch noch so jeden billigen Sch…rott zulegen. Da tauchte auch Hotel Sowls vom südkoreanischen Entwicklerteam Studio Sott für 39 Cent (!!) auf. Das Vorschaubild erregte meine Aufmerksamkeit und *zack, bumm* hatte ich in Etappen 3,5 Stunden skurrilen Indie-Spaß.

Auf ein Wort – Geschichte und Spielprinzip
Uns, einem Pharmazeuten, wir im Hotel Sowls ein gerade erst erstandener wertvoller Stein gestohlen. Die folgenden 5 Tage (und Nächte) sind wir damit beschäftigt, den Dieb zu stellen, den Stein zurückzugewinnen und überhaupt das Mysterium des Hotels und seiner Angestellten zu lüften. Dies geschieht durch die Suche nach Hinweisen auf den 5 Etagen des Hotels, durch das Führen von Gesprächen mit den Angestellten und durch das Lösen von Rätseln. Somit ein Point-und-Click-Vertreter, nur dass wir uns per WASD bewegen. Als Hilfestellung gibt es ein Tagebuch, ein Inventar und die gesammelten Notizen eines Forschers.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3024599279
Insgesamt sprühen sowohl die verschiedenen Akteure als auch die zu erledigenden Aktivitäten von verrückten und abstrusen Einfällen der Entwickler. Die Reinigungsfachfrau hat eine Teppichneurose, der Automat spuckt neben Staub auch mal Spinnen aus und im Restaurant gibt’s nur Lachs. Das ist unterhaltsam und kurzweilig, vor allem ist man immer gespannt, was als Nächstes an Unerwartetem eintritt.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3024599300
Gurken im Pool – Rätsel und Wiederspielwert
Insgesamt sind die Rätsel gut in die Story und Umgebung eingebaut und bis auf ein paar Ausnahmen mühelos lösbar. Gegen Ende konzentrieren sich schließlich ein paar härtere Nüsse, die nicht die bisher üblichen „Mach-das-für-den“ „oder Bring-das-zu-dem“ umfassen. Hervorgehoben werden die 8 unterschiedlichen Enden als Feature, die vom vorzeitigen Abbruch bis zum „wirklichen“ Ende reichen. Ehrlich gesagt reizen mich solche multiplen Enden kaum, da damit die eigentliche Aussage des Entwicklers verwischt wird. Naja, nett sind sie schon, die 3-4 Enden, die ich bekommen habe. Somit hat das Spiel einen gewissen Wiederspielwert, vor allem durch die Vielzahl an abstrusen Achievements.

Schieb‘ das Huhn – Grafikstil und Sound
Meine Aufmerksamkeit erregt hatte ja der eigenwillige Grafikstil, eine Mischung aus grobkörnigen Retro-Hintergründen mit schwarz-weißem Mobiliar und flächig weiß animierten Figuren. Aus der Zeit gefallen, aber ästhetisch ansprechend – für mich. Dazu passt die reduzierte Klanguntermalung mit Akzenten setzenden Sounds hervorragend.

Eine skurrile und graphisch eigenwillige Suche nach dem Geheimnis von Hotel Sowls. Erheiternde Charaktere, unerwartete Szenen, einigermaßen spaßige Rätsel machen das Spiel für mich zu einem gelungenen Fundstück.

Lust auf Reviews mit einmal mehr und einmal weniger archäologischen Anmerkungen? Probier doch meine Kuratoren-Gruppe The Archaeologist plays… aus.
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1 Comments
NOTimpressed 23 Aug, 2023 @ 5:41pm 
Der Look wirkt ziemlich einzigartig und gerade für den Preis ungewöhnlich künstlerisch, interessante Sache und gut beschrieben. :cozyspaceengineersc: