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0.0 hrs last two weeks / 110.4 hrs on record (80.2 hrs at review time)
Posted: 15 Feb @ 5:42pm

Nach gut 80 Stunden Spielzeit gebe ich auch mal meinen Senf dazu.
Positiv: Das Game bietet grundsätzlich das was man erwartet hat und ermöglicht eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Gamemechaniken. Es gibt Upgrademöglichkeiten für Gebäude, Individualisierungsmöglichkeiten und generell eine sehr detaillierte Wirtschaftsbalance. Auch wenn man nicht unbedingt auf dieses Mikromanagement steht, kommt man hier sehr gut bei weg und kann das Spiel nach freiem Belieben spielen.
ALLERDINGS war ich in den meisten meiner Spielstände gezwungen diese abzubrechen, weil das Spiel einfach nach Jahren immer noch fundamentale und vor allem gamebreaking Bugs hat.
Negativ:
Verkehr:
Wie auch im ersten Teil, kann es ziemlich herausfordernd werden der Anzahl an zugezogenen Menschen Herr zu werden. Liegt die grundlegende Autobahnverbindung zu weit vom Startpunkt entfernt? Tja scheiße gelaufen, der Verkehr wird bereits nach 20k Einwohnern anfangen unabwendbar zu stocken und deine Stadt mit Hunderten von Taxis geflutet. Abhilfe bieten beispielsweise Züge, aber auch hier muss man sich mit Feldern durchkaufen. Man kann das Problem umgehen, indem man alle Felder von Beginn an freischalten lässt, aber wozu existiert dann dieses Feature?
Der Verkehr selbst hat auch grundlegende Orientierungsprobleme. Du hast eine Buslinie erstellt? Dann sind die Chancen hoch, dass die Busse mal ganz wo anders entlangfahren, als die Wegfindung es anzeigt.
Spezialisierte Industrie:
Das Feature ist einfach nur lieblos. Man zieht mittels Maus einen festen Bereich, der pro Gebiet einfach mit derselben monotonen Textur bekleckert wird und optisch einfach nicht ansprechend ist. Davon abgesehen verschenken diese ihre Güter, um den Verbrauch der Stadt zu decken und machen ohne Subventionen konstant Minus. Beispiel: Die Stadt benötigt Getreide, um Nahrung herzustellen. Sämtliche Industrien verschenken das Getreide an andere Unternehmen und machen erst danach Gewinne.
Healthcare:
Ein durchgehendes Problem. Während man Gesundheitsversorgung halbwegs abdecken kann, ist der Friedhofs- und Krematorienbedarf einfach nur lächerlich. In einer Stadt mit 100k Einwohnern sterben laut UI über 3k Einwohner. Die Straßen werden irgendwann mit Leichenwagen überflutet und auch die Stadt selbst besteht eigentlich zu einem Großteil aus einer einzigen Trauermeile.
Post:
Auch hier werden irgendwann die Straßen mit den gelben Autos geflutet. Ab einem Gewissen Punkt haben Postämter auch keine Lust mehr und egal wie viele neue Postämter man baut, es wird kein einziges Auto mehr entsandt. Den Bewohnern ist ihre Post jedoch das Allerheiligste, sodass man mal schnell -10 Zufriedenheit bekommt (andere Dinge schwanken zwischen 1-MAXIMAL 4 mal als Vergleich).
Miete:
Früher oder später wird ein großer Teil der Stadt überflutet sein mit blauen Pop-Ups über unbezahlbare Mieten. Anders als in CS1 gibt es hier Unterscheidungen zwischen niedrigen und dicht bevölkerten Gebieten, sodass die Nutzung beider nötig ist. Sinn ist, dass die Gebiete mit einer niedrigen Einwohneranzahl zwar mehr Platz wegnehmen, jedoch höhere Mieten verlangen und die Bewohner glücklicher machen, während dicht besiedelte für die ärmere Bevölkerung und Studenten gedacht ist. Es soll wohl auch Umzugsmöglichkeiten geben, sollten Haushalte reicher werden. Das komplette Gegenteil ist jedoch der Fall. Bewohner in dicht besiedelten Gebieten boomen quasi in ihrem Einkommen und verlangen irgendwann eine lächerliche Anzahl nach Gewerbegebieten, während Menschen in niedrig besiedelten Gebieten deinen Bildschirm mit blauen Pop-Ups über zu hohe Mieten verschandeln. Was kann man dagegen tun? Nichts. Selbst Mietminderungen und Sozialhilfen ändern nichts.
Schulen:
Schulen werden gefordert und kontrollieren teils den Bedarf an dicht besiedelten Gebieten. Aus irgendeinem Grund gilt dies jedoch nur für Grundschulen. Versucht man einen Überblick für höhere Abschlüsse zu bekommen, muss man auf gut Glück schätzen. Eine Anzeige für die Verteilung existiert nicht. Ab einem gewissen Punkt enden allerdings auch Schulen wie Postämter, Krematorien und Parks. Man benötigt eine lächerliche Anzahl, um den Bedarf zu decken. Meine Innenstand bestand ab einem gewissen Punkt aus zweimal mehr Dienstleistungsgebäuden als Einwohner-, Gewerbe- und Bürogebieten zusammen.
Performance:
Das Game ist ab einem gewissen Punkt nicht länger spielbar, ohne FPS-Einbrüche. Spielt man nicht zufällig auf einem Supercomputer, sollte man sich nicht darauf verlassen lange an einer Stadt zu basteln.
Zusammengefasst:
Das Game macht unfassbar viel Spaß am Anfang, zeigt sich jedoch mit all seinen jahrelang existierenden Bugs und weiteren Problemen bereits ab einer kleinen Anzahl an Einwohnern. Viele Dinge wirken extrem lieblos und undurchdacht und einige Zahlen von Spielmechaniken brauchen DRINGEND einige Dreher.
Wenn du überlegst das Spiel zu kaufen, tu es für unter 20 Euro. Mehr ist es leider auch nach all den Jahren wirklich nicht wert.
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