Ich spiele Witcher 3 seit dem Release und bin nicht enttäuscht. Nachdem ich es bei GOG für knapp 200 Stunden gespielt habe, hab ich im Steam Sale gerne nochmal 20€ für die GOTY ausgegeben.


Die Story fesselt einen einige Stunden, doch der richtige Spaß beginnt, wenn man sich auf die Nebenaufgaben schmeißt. Viele Nebenaufgaben haben ihre eigene kleine Geschichte, in die man eintauchen kann. Es gibt nur wenige Nebenaufgaben mit wirklich Entscheidungsfreiraum, meist ist es eher eine A oder B Entscheidung ohne weitere Konsequenzen. Trotzdem machen die ganzen kleinen Nebenaufgaben richtig Spaß.


Der wohl langwierigste und interessanteste Teil ist es, die drei Bereiche (Velen, Novigrad, Skellige) zu erkunden. In der Nähe von Tavernen findet man Anschlagbretter. Dadurch werden einerseits die Nebenaufgaben im Gebiet freigeschaltet, andererseits werden interessante Punkte auf der Karte vormarkiert. Hier kann von starkem Elementar bishin zu Banditen alles zu finden sein. Durch die vielen interessanten Punkte kommt man dazu die Welt zu erkunden und zu genießen. Zudem findet man viele Rezepte für Ausrüstung und Konsumgüter, die einem den Kampf erleichtern. Einzig nervig ist das Erkunden aller interessanten Punkte in Skellige, da es viele Punkte im Meer gibt und man überall hinsegeln muss und andauernd gegen Monster aus der Luft oder im Wasser kämpfen muss. Beide können jedoch das Boot zerstören, was dann die weitere Reise erschwert.


Beide Erweiterungen machen ordentlich Spaß. Ich finde von dem Twist Heart of Stone etwas schöner, aber von den bekannten Charakteren Blood and Wine besser. Beide Erweiterungen bringen nochmal ein paar Stunden Spielspaß undn neue Gebiete und Gegner zum entdecken.


Gwent macht mir sehr viel Spaß, wobei der Anfang recht nervig ist, da man nur ein Deck vollständig hat und somit ans nördliche Königreich für lange Zeit gebunden ist. Fehlende Karten finden ist äußerst schwer, wenn man nicht Liste führt, wen man schon besiegt hat. Da viele Händler auch Gwent spielen, verliert man leider gerne den Überblick.


PC sei Dank kann Witcher 3 mit Mods verändert werden. Ich hab mir die Grafik verbessert, die Grasdichte erhöht und den nächtlichen Himmel ausgetauscht. Zudem kann man durch Mods auch z.B. einen Fotomodus aktivieren, in dem die gesamte GUI deaktiviert wird, also nichts den Screenshot stört. In dem Modus kann man natürlich auch spielen ;)


Wer die Bücher gelesen hat, wird sich über die Details im Spiel freuen. Es gibt so viele Charaktere, die einem aus den Büchern wieder begenen. Einige Gwent Karten sind Personen aus den Büchern und es gibt Nebenaufgaben, die an die Bücher erinnern, wie zum Beispiel die Aufgabe der Letzte Wunsch, die an die gleichnamige Kurzgeschichte anknüpft. Ich hab einen Teil der Bücher vor Witcher 2 gelesen und nach meinem ersten W3 Durchlauf die restlichen Bücher bestellt und dann alle am Stück gelesen. Dadurch versteht man einige Situationen in Witcher 3 besser, wie zum Beispiel, warum Djkstra humpelt und den Hexer nicht sonderlich mag.


Witcher 3 sah in den ersten Stunden noch etwas anders aus, doch das Entwicklerstudio hat auf die Fans gehört und einiges korregiert. Wir reden von Sachen wie einer Spieler-Truhe zum Speichern von nutzlosen aber seltenen Gegenstände, eine verbesserte Darstellung der aktiven Aufgabe auf der Karte oder, dass Rohstoffe für Herstellung nichts mehr wiegen. Alles sind kleine Anpassungen, die das Spielerlebnis flüssiger gemacht haben.


Witcher 3 ist ein klasse Spiel. Man kann viele Stunden in die Welt eintauchen und durch die vielen Nebenaufgaben, zwei Erweiterungen und vielen interessanten Orten gibt es einiegs zu erkunden. Selbst der Kauf der Collectors war keine Fehlinvestition, aber für den immerwieder kehrenden Preis von knapp 20€ im Steam Sale ist das Spiel eigentlich ein muss für Freunde des Singleplayers.