Nun ja, ick bin ein berliner Lausbub, ein Kind der 90er. Einer von der Sorte, der aus der
Hype-Generation des Gaming entsprungen ist. Damals wurden wir nur müde belächelt, dass wir unsere wertvolle Lebenszeit in Videospielen verbracht haben. Aber schaut nur was sich daraus entwickelt hat!

Derweil zockt die ganze Welt. Ganz gleich welches Geschlecht. Hingegen ich mich noch an die Zeiten zurückerinnere, an der weibliche Spielerin eine Seltenheit darstellten - quasi eine Art Heiliger Gral des MMO, auf den sich sozusagen ein Jedermann gestürzt hat - also eigentlich kann man es wortwörtlich nehmen - weil er sonst keinerlei Kontakt zu dieser Spezies hatte außerhalb der virtuellen Welt und sich verzweifelt aus diesem Kontakt etwas erhoffte.

Nicht falsch verstehen - die weibliche Spezies ist unverändert selbstredend aus meiner Wahrnehmung heraus eine Art Heiliger Gral . Aber das ist ein anderes Thema.

Was ich hier mache? Exakt dasselbe wie vor über zwanzig Jahren. Meine wertvolle Lebenszeit mit Gaming verplempern. Wobei ich mir seither die Frage stelle, ob es tatsächlich eine reale Verschwendung von Lebenszeit darstellt, wenn man sich doch mit etwas beschäftigt, was einem doch soviel positives bringt. Sei es durch das knüpfen von Kontakten und Bekanntschaften - sei es auch nur ein virtueller Kontakt - erleben von fantastischen Abenteuern in Welten, die so konträr und doch gelegentlich so viele parallelen zu der unseren aufweisen.

Auch habe ich im Laufe der Zeit den Eindruck bekommen - natürlich völlig subjektiv aus meiner Wahrnehmung heraus - dass sich Menschen, welche ihre Zeit im Gaming verplempern, durchaus eine ausgeprägtere, gewisse Reife entwickeln. Ein Verständnis zu sich und ihrer Welt, zu ihren Mitmenschen. Sehr genau ihr Umfeld wahrnehmen und beobachten können, um letztlich aus ihren Beobachtungen lernen zu können. Sich der Akzeptanz und Toleranz aneignen können. Die Fähigkeit der Geduld erwerben. Für sich selbst eine stabile Resilienz aufzubauen.

[Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, und unter Berücksichtigung, dass sich die Dichte der Gamingwelt deutlich erweitert hat.]

Aber ein kleiner Blick in unsere gesellschaftlichen Strukturen lassen doch gewisse Muster erkennen.
All jene die unser eins belächelt haben, wie haben die Meisten von ihnen ihre Lebenszeit genutzt?
Für Bildung? Für ihre persönliche, geistige Weiterentwicklung? Nein, mitnichten.
Eher waren oder sind sie geleitet durch exzessivem Alkoholkonsum und getrieben durch ihre Triebe selbst. Eine eher fragwürdige Kombination mit oftmals fragwürdigen Ergebnissen.
Und was ist das Resultat dieses gewählten Lebensstils? In vielen Fällen ein Problem behaftetes in vielerlei Hinsicht. Gesellschaftlich, familiär, persönlich. Mit geringer Fähigkeit sich selbst und sein Handeln zu reflektieren. Mit gering ausgeprägter empathischer Fähigkeit. Dafür umso mehr geprägt durch alltägliche Konflikte. Oftmals eigens verursachte Konflikte und noch viel öfter Konflikte frei von jedweden Sinn.

Aber ich glaube ich schweife abermalig ab.

Ja, voll und ganz.
Nur wie sollte ich diese Infobox sonst füllen?
Vielleicht mangelt es mir schlicht an Kreativität.
Vielleicht ist es auch reine Selbstbeschäftigung zu später Stund? Wer weiß das schon so genau.
Wobei ich eigentlich tatsächlich einen Hang zur Kreativität und Kunst habe. Neben meiner Leidenschaft zum Gaming, habe ich im Laufe der Jahre so einige Werke geschaffen.
Ich habe Bücher geschrieben, habe mich in verschiedenen künstlerischen Darstellungsformen erprobt.
Sei es Stillleben, Portraits, Karikaturen, Comicart, Manga.
Sei es traditionell mit Granit und Kohle. Sei es digital. Seien es Illustration. Seien es Animationen.

Ganz nebenbei habe ich auch einen starken Draht zur musikalischen Ebene.
Eine Art Virtuose quasi. Nur leider ohne weiteres Talent in dem Bereich.
Einzig meine Tochter ist mein Fan, aber das genügt mir auch voll und ganz.

Trotz meiner kreativen Vielfalt fällt mir spontan nichts anderes ein, als dieses hier.
Aber vielleicht, nur vielleicht, hat es Dich - ja, ich meine dich! - trotzdem für einen Augenblick unterhalten, sei es auch nur einen Wimpernschlag lang im Verhältnis zu deiner Lebenszeit.

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Hauptsache ich habe nicht deine Lebenszeit verplempert .