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0.0 hrs last two weeks / 21.4 hrs on record (20.9 hrs at review time)
Posted: 12 Oct, 2016 @ 8:25am
Updated: 12 Oct, 2016 @ 8:34am

Keine Spoiler, tl;dr am Ende.

Dieses Spiel ist vorallem eins: Vielseitig!
Es gibt verschiedene Spielweisen, Schwierigkeitsstufen, gewaltsame Kills mit Waffen, Unfallkills, Outfits, Gegner, Welten, Leveldesigns, viele Herausforderungen, Steam Achievements, Special Ratings, einen Auftragseditor und Besonderheiten wie die Sniper Challenge, Easter Eggs usw. Eins ist unbestreitbar: In diesem Spiel ist viel Inhalt enthalten.

Es ist dem Spieler freigestellt, ob er seine Ziele in alter Hitman-Manier erledigen will, oder als CoD-Rambo. Besonders für Casuals, die beim 17. Versuch sich durch eine Horde von Spezialkräften zu schleichen ein weiteres Mal auffliegen, ist die Vorschlaghammermethode zumindest eine Möglichkeit, sowohl Frust an den Gegnern abzulassen als auch das Level zu beenden, um in der Story voranzukommen. Diese ist lang genug, um laut globaler Steamstatistik zwei Drittel aller Spieler davon abzuhalten, überhaupt bis zum letzten Auftrag zu kommen und ihn abzuschließen, somit ist es meiner Meinung nach gerechtfertigt, auch Waffen wie die AA-12 im Spiel zu implementieren und diese auch einzusetzen, um voranzukommen. Diejenigen, die sich deswegen beschweren, dass es kein "echtes Hitman" ist: Die gleiche Spielweise konnte man in Blood Money auch durchführen, auch dort gab es Sturmgewehre und Pump Guns. Und genauso wie in BM bekommt man auch in Absolution nur für eine subtile Spielweise die meisten Punkte. Dass es keinen Spaß macht, das Spiel NUR im CoD-Style durchzuspielen "zu müssen", weil man aufgrund von intellektueller Inkompetenz weder das Schleichen noch das Verkleiden versteht und deswegen regelmäßig entdeckt wird, ist auch nachvollziehbar und erklärt sicherlich einige negative Reviews.

Viel hat sich im Vergleich zu Blood Money auch verbessert, die Grafik, das Gameplay (Nahkampf, Klettern) und meiner Meinung nach das gesamte Spielkonzept, durch die Implementierung des Puristen-Modus. Somit ist es endlich möglich und auch am sinnvollsten, das Spiel erst auf Normal durchzuspielen, und dank "Instinkt" die für Unfall-Kills und zum Vorankommen benötigten Items auch relativ schnell zu finden, ohne immer wieder googlen zu müssen, und sich anschließend in den Puristen-Modus zu begeben, und das Spiel in alter Manier und auf hohem Niveau, ohne Hinweise/Bullet Time und sonstige Hilfestellungen zu meistern. Selbsternannte Profi-Hitmen (oder auch Masochisten) können natürlich auch gleich mit dem Puristen-Modus starten, da dieser nicht freigeschaltet werden muss, und sich dann in hunderten Stunden durch die Level quälen, um am Ende oftmals doch zu googlen.

Lediglich ein paar Kleinigkeiten missfallen mir an Absolution:
1. Es gibt sowohl großflächige, als auch lineare Level. Da man letztere logischerweise ebenfalls komplettieren muss, um die Story voranzutreiben, können diese teilweise nervig/eintönig sein, zumindest für manche Spieler wie mich. Hat man diese aber einmal durch, muss man sich eigentlich nicht mehr darum kümmern.
2. Ich sage eigentlich, da man durch zahlreiche Herausforderungen einen hohen Wiederspielwert hat. Somit muss man einerseits für gewisse Herausforderungen allerdings auch die ungeliebten Level meistern, andererseits muss man für eine 100%-Komplettierungsrate eines Levels nicht nur alle Tötungsoptionen durchspielen (was sehr viel Spaß macht und woraus der Wiederspielwert entsteht), sondern muss alle Objekte im Level mindestens einmal in der Hand gehabt haben. Daraus ergibt sich im Extremfall die Situation, dass man ein Level, das man in der Story in 30 Sekunden durch hatte, nun komplett durchgrast, weil es sich um eine sandsturmgeplagte Wüste handelt, in der man nun für das Erreichen der 100%-Marke einen Schürhaken, einen Hundeknochen und eine Bong in der Hand gehalten haben muss, die irgendwo auf dem Level zwischen den Staubteufeln verstreut sind. Sorry, aber sowas gehört echt nicht in ein Hitman.
3. Im Gegensatz zum Vorgänger ist es nicht möglich, bei allen Levels die Wertung "Silent Assassin" oder "Lautloser Killer" zu erhalten, da die (Teil-)level wie gesagt auch manchmal sehr kurz sind und man nicht in jedem überhaupt einen Kill durchführen muss, womit wir wieder an Punkt 1 angekommen wären. Schade.
Diese drei Punkte macht Blood Money besser, und offensichtlich hat sich auch Hitman 2016 wieder an den Wurzeln orientiert, und diese kleinen Fehler ausgemerzt (habe es noch nicht gespielt, daher keine Gewähr).

Tl;dr: Letztendlich macht das Spiel ungemeinen Spaß, bietet viel Inhalt und Wiederspielwert und kann sowohl Casuals als auch Hitman-Urgesteine zufrieden stellen. Einige störende Kleinigkeiten und Faktoren, die eher durchschnittlich als perfekt sind (Story/einzelne Leveldesigns), fallen da nicht allzusehr ins Gewicht und sind auch oft subjektiv/Geschmackssache.

9/10 Punkte!
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