Nedávné recenze uživatele Godofhellfire

Ein Spiel, nach einem Baum benannt (Myrtenheide), in dem man ein Wombat spielt? Mit diesem Thema und dem Grafikstil hat das Team aus Melbourne mein Interesse geweckt und gleich vorweg: Wem gerade nach einem Cozy Game ist, sollte das 2018 erschienene Paperbark unbedingt ausprobieren!

Knack, Mampf, Drück – Spielprinzip und Geschichte
Einen Plot mit unerwarteten Wendungen und Spannung sollte man nicht erwarten: Wir sind ein Wombat und suchen Futter. Das wars. Punkt. Nun gut: Wir treffen ab und zu auf andere Tiere, müssen einmal fliehen und uns eine neue Heimat suchen. Geradlinig entspannend. Die Fortbewegung gelingt per Mausklick, an den das Wombat sich dann begibt, wobei man den sichtbaren Ausschnitt per „Wischen“ mit der Maus aufdecken kann. Schafft jeder, das Spielprinzip reißt aber wohl niemand vom Hocker. Wobei: Wir ärgern Vögel, knabbern Blumen, quetschen uns durch Baumstämme und finden Sticker.

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Zwitscher, Summ, Quak – Grafik und Sound
Stars des Spiels sind neben dem Wombat der einladende Grafikstil und die authentische Soundkulisse. Wie ein Aquarell breiten sich die verschiedenen Habitate im australischen Busch aus, ein Ausschnitt ist dabei immer präsent, den Rest des Bildschirms ist durch „Pinseln“ mit der Maus sichtbar zu machen, verschwindet aber nach wenigen Augenblicken wieder. Das erwirkt einen spielerisch-künstlerischen Effekt, der durch das Wesen des Wombats noch verstärkt wird. Die Soundkulisse ist, als ob man vor Ort wäre: authentisch, voller Tiergeräusche, nie aufdringlich, aber herausragend herübergebracht. Also unbedingt mit Kopfhörern spielen!

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Black Sails: Das Geisterschiff war 2010 wohl das letzte Point und Click-Abenteuer von Entwicklerstudio Deck13, das dazumal mit Ankh und Jack Keane unsere Herzen eroberte, heute mit The Surge und Atlas Fallen andere Programmiergewässer ansteuert. Anders als die humorvollen Erstlinge hat man sich hier einer ernsten, gruseligen Geschichte gewidmet, die trotz mancher nervigen Macken als Kurzgeschichte recht gut funktioniert.

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Unsympathische Vorgänge – Geschichte und Genre
Unsere Hauptakteurin kann sich gerade noch nach erlittenem Schiffbruch auf ein Segelschiff retten, zusammen mit einem Unsympathen, der mir beinahe gleich zu Beginn das Spiel verdorben hätte. Hat man den Deppen mal akzeptiert, besteht die Hauptaufgabe darin, in klassischer Point and Click-Manier dem Geheimnis des Schiffs auf die Schliche zu kommen und vom Schiff zu entkommen. Dabei wurde darauf geachtet, den Spielfluss hochzuhalten und nicht mit Inventarrätseln oder längeren Rätselketten zu strecken. So erlebt man eine knackige Kurzgeschichte auf der real existierenden Mary Celeste, die 1872 um die Azoren jahrelang führerlos herumtrieb. Das Adventure greift einige überlieferte Details auf und schmückt sie zu einer gruseligen Episode aus, die atmosphärisch stark hinübergebracht wird; offensichtlicher Horror und Grusel bleibt aber bis kurz vor den drei Enden im Hintergrund.

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Doch als der *** zum Ofen schaut hinein – Rätsel
Für alle Spieler, die eine Herausforderung suchen, vorweg: Der Schwierigkeitsgrad ist angenehm leicht gehalten. Kein Durchprobieren, welcher Gegenstand mit welchem – kein Um-die-Ecke-Denken, alles ziemlich Geradeaus ohne Nachdenken lösbar. Der Einfallsreichtum und die Implementierung der Rätsel in die Geschichte sind aber hervorragend gelungen, abwechslungsreich und schön gestaltet. Ganz und gar nicht optimal gelöst war eine Situation, in der ich ein Objekt aufgrund der Kameraschwenks (s.u.) nicht entdecken konnte und somit einige Zeit festhing.

Wo? Da! Häh? – Technisches
Insgesamt ist Black Sails auch heute noch sehr gut anzusehen. Die Umgebungen sind detailreich gestaltet und zum Teil schön beleuchtet, die Charaktermodelle für ihre Zeit annehmbar. Für mich stach sowohl die deutsche Vertonung positiv heraus als auch die soundtechnische Untermalung. Etwas schade ist die grafische Beeinträchtigung beim Hochdrehen des Gamma-Werts, denn insgesamt war für mich das Spiel zu dunkel. Was mich aber wirklich nervte, waren die häufigen und schnellen Kamerawechsel, die nicht nur die Orientierung erschwerten, sondern auch das Absuchen nach Hinweisen und überhaupt: Das war schlecht gelöst.

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Südlich von Hamburg programmiert einer 2017 ein Spiel mit zwei Eingabemöglichkeiten und ich hasse es! Äh, mir hat es so Spaß gemacht, dass ich es hasse! Äh, es ist frustrierend gut, dass ich es abbrechen musste. Zu empfehlen? Auf jeden Fall!

Ein Teilchen, so gut wie 1898
Radium 2 oder abgekürzt Ra² ist eines dieser Spiele, die man gerne mit „leicht zu lernen, schwer zu meistern“ beschreibt. Und tatsächlich braucht man nur die linke und die rechte Pfeiltaste drücken und es tut sich was (Controller habe ich nicht ausprobiert). Ein grünes Radium-Teilchen macht sich auf den Weg durch den abwechslungsreichen Hindernisparcours. Mal muss es Spikes ausweichen, mal müssen wir es hochziehen, mal den richtigen Schwung mitgeben und manchmal verwandelt es sich in ein gelbes Teilchen – die Polarisierung wechselt und alles reagiert fieser Weise umgekehrt. Was ein Gehirnverdreher! Wenn dann auch noch die Gravitation sich ändert…

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Das Design hat mir sehr gut gefallen: Der Kontrast zwischen schwarz/grau und grün bzw. gelb ist augenfreundlich und stilsicher, die Level abwechslungsreich aufgebaut, zoomen ab und an hinein und nur selten trüben kleine Fallen den Spielfluss. Noch dazu begleiten einige rockige und atmosphärische Musiktracks unsere Versuche, die in Kontrast zu anderen Spielen, auch nach dem 10. Hören nicht nerven.

Marie Curie – warum?
Von den 5 x 26 Level habe ich 112 gemeistert, jetzt wurde es mir zu frustrierend. Insgesamt kann man sagen, dass ca. ¼ der Level gut zu schaffen sind, bis zur Hälfte des Spiels merkt man seine Fähigkeiten spürbar verbessert und beendet diese Level nach mehreren Versuchen. Dann wird’s happig: Nun verlangen die Level schon einiges an Konzentration und Frustbewältigung ab, dafür wird man aber mit großer Freude erfüllt, hat man ein Level erledigt. Das letzte Viertel ist nur für Verrückte, die ihre Finger-Augenkoordination über lange Strecken aufrecht erhalten können – wie gesagt, mir wurde es irgendwann zu viel. Bis dahin war das Erlebnis aber toll!


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Ein Jahr nach dem enttäuschenden intro-artigen ersten Teil The Escape Review hier stellten die argentinischen 3f Interactive Studios 2013 das 2. Kapitel Reversion: The Meeting ins Steam-Regal. Und tatsächlich haben sie an den richtigen Schrauben gedreht, denn der unmittelbar an Teil 1 anschließende Nachfolger ist jetzt ein durchschnittlich guter Point und Click-Vertreter.

Buenos Aires öffne dich
Nach der Flucht aus dem Krankenhaus sind wir, also unser stämmiger, nicht besonders sympathisch gezeichneter Protagonist, weiter auf der Suche nach dem Mann auf dem Bild – und natürlich unserer Erinnerung. Im Hintergrund schwelt der Konflikt von Untergrundgruppen, Regierung und Anti-Regierung weiter und im Fortgang lässt uns die Geschichte auch wieder im Dunkeln, was zum Umsturz damals führte. Dies alles wie gehabt in klassischer Point und Click-Manier ohne Innovationen und allzu erfrischende Rätsel.

Aber im Vergleich zum ersten Teil öffnet sich der Plot, es gibt mehr Schauplätze, mehr Akteure, mehr Rätsel, mehr Spannung – aber auch erneut wie im ersten Teil holprige Animationen, schneckenhafte Fortbewegung und Rätsel-Standardkost. Das alles kann unterhalten, hat aber für die knapp 90-minütige Dauer des Spiels enormes Potential für den 7 Jahre später (2020) erschienenen 3. Teil, um es besser zu machen. Ich bin gespannt.


(Keine) Lust auf Teil 1? Meine Review dazu[http//%5Burl%3Dhttps]

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Das argentinische 3f Interactive-Studio lädt uns mit einem sehr günstigen Happen – früher war das Ganze kostenlos – auf eine Reise durch das mutierte Buenos Aires im Jahr 2035 ein…äh halt: in eine Krankenhausetage. Dabei ist Reversion: The Escape keine eigene Geschichte, sondern eine Art Intro von ca. 1 Stunde, an die die zweite Auskopplung The Meeting direkt anschließt.

Erzähl mir das Lied vom … ja was eigentlich?
Spielmechanisch sind wir im klassischen Point und Click-Abenteuer-Genre unterwegs mit den Annehmlichkeiten einer Schnellreise und Hilfesystem. Wir wachen als stämmiger, nicht besonders sympathisch gezeichneter Mann im Krankenhaus ohne Gedächtnis auf und wollen natürlich fliehen. Das umschreibt im Grunde die Geschichte des ersten Teils ganz gut. Sicherlich müssen bis dahin einige Rätsel gelöst, Partner gefunden, Soldaten ausgeschaltet werden – das war es aber dann auch.

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Bueno? Was?
Graphisch und soundtechnisch reißt das mit dem Adventure Game Studio programmierte Spiel keine Bäume aus. Die Animationen sind holprig, die Fortbewegung schneckenhaft. Was neugierig macht, ist die Hintergrundgeschichte um einen Umsturz, Gedächtnisverlust, Rebellion etc. im erfrischenden Schauplatz Buenos Aires. Nur leider bekommt man davon hier nichts mit, das alles wird eigentlich erst im zweiten Teil vertieft. So bleibt eine recht eintönige Flucht aus einem verfallenen Krankenhaus.

Spoiler: Ich empfehle Reversion: The Escape nicht, habe aber dennoch den zweiten Teil The Meeting gespielt, der deutlich verbessert ist Meine Review hierzu. Und der 3. Teil sollte laut Reviews der Beste sein…mal sehen.


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Zero Fun – wenn der Name des Entwicklers aus Sofia Programm wäre, hätte die kleine um sich schlagende Kupferglocke keine Chance; so ist aber Copperbell ein netter Zeitvertreib. Nichts Handfestes, aber charmant für Zwischendurch.

Hörst du nicht die Glocken? Genre und Geschichte
Im Kern ist Copperbell ein Plattformer mit zusätzlichen Elementen: limitiertes Aufleveln von Eigenschaften, Bossfights und kleinere Adventureeinlagen. Nichts bahnbrechend, aber auflockernd. Wie bei Plattformern üblich ist die Geschichte im Hintergrund, hier sind wir als Glocke(!) mit Gong unterwegs und schlagen uns durch 4 Umgebungen bis zum Endgegner, um wie immer alle(s) zu retten. Dabei funktioniert das Springen und Schlagen zwar nicht extrem präzise und reaktionsschnell, reicht aber für das Dargebotene aus.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2901358120
Ding Dang Dong – Stärken und Schwächen
Was mich neben dem Protagonisten zum Schwärmen gebracht hat, waren die handgezeichneten Hintergründe und Welten, die detailreich und wunderschön umgesetzt slawischen Charme versprühten. Dazu die Bossfights, die einfallsreich und machbar waren, sogar der Endgegner viel bei meinem 9. Versuch. Dagegen ist vieles Durchschnitt: Die einzelnen Genreanteile ergeben zwar eine gute Abwechslung, für sich stehen sie aber für Altbekanntes. Die Musik ist zwar ebenfalls atmosphärisch, die Soundeffekte, gerade bei Treffern nerven aber doch bald. Die Geschichte hätte man gerne noch ausbauen können, mehr Abwechslung und besseres Eingabefeedback wäre schön gewesen. Aber was solls – ich durfte endlich mal eine Glocke spielen!

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Das deutsch-portugiesische Programmierteam Classplash hat mit Water Heroes einen unterhaltsamen, schwierigen, aber enorm abhängig machenden Mobile-Port auf Steam gebracht; diese Herkunft merkt man dem Spiel zwar an, sie wirkt sich bis auf eine Ausnahme (siehe unten) nicht auf den Spielspaß aus.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2895885622
Dabei handelt es sich um eines der vielen Tile-matching-Spiele, die hier mit dem Thema Wasserverschmutzung verbunden sind. Heißt also man bildet aus verschiedenen Blöcken aus Wasserstoff und Sauerstoff Wasser, versucht Öl zu binden, mit Feuer Blöcke zu sprengen, etc. Das klappt sehr gut, ist immer motivierend und abwechslungsreich. In den Levels hat man dazu ein Zuglimit, auf das geachtet werden muss, und in jeder Welt einmal ein Level mit Zeitlimit. Genau hier sieht man, das mit der Maus die Eingabe sehr verzögert umgesetzt wird, mit einem Touchscreen wäre das weniger ein Problem: Daher hatte ich meist mit diesen Zeitlevels meine Probleme (sind aber zu schaffen). Zusätzlich gibt es Puzzlelevels, die eine Rätselkomponente miteinbringen. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad durchaus hoch, die späteren Errungenschaften mit 2-3 % Erfolgsquote spiegeln dies wider.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2895885596
Die Grafik ist im Comicstil, wie bei diesem Genre üblich, die Teilchen gut erkennbar und mit netten Hintergründen versehen. Abgelöst werden die Spielareale durch eine animierte Rahmenhandlung, die sich um verschmutztes Wasser im Amazonasgebiet dreht. Kinder und Jugendliche sollen wohl in erster Linie angesprochen werden, mich als Erwachsener stört das aber meist überhaupt nicht. Hervorzuheben ist die musikalische Untermalung, die positiv aus dem üblichen Gedudel heraussticht.

Mein Ehrgeiz ist ja meist leicht geweckt: Durch die Errungenschaften – Steam und in-game mit Belohnungen -, Ranglisten und 3-Sterne-Bewertungen war ich schnell im Sog, bis ich mich irgendwann auf Platz 6 wiederfand. Nimmt wer die Herausforderung an? Nach über 15 Stunden reicht es mir aber jetzt.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2895885612
Übrigens: 50% des Kauferlöses gehen an die Charity ClearWater, da ist der Preis von 4,99 € nicht mehr ganz so happig.


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Hügelgräber? Eine Archäologin? Point and Click? Schnappatmung…Es hat sich gelohnt: The Excavation of Hob’s Barrow zeigt, dass es jenseits von der Affeninsel herausragende Point and Click-Adventure gibt, dass Wadjet Eye Games auch als Publisher für Qualität bürgt. Denn Hob’s Barrow von den britischen Cloak and Dagger Games ist schon jetzt meine Überraschung des Jahres!

Vom Regen in den Aderlass – Geschichte und Art des Spiels
Als Archäologin oder besser „barrow-digger“ Thomasina Bateman sind wir im Dorf Bewlay und Umgebung auf der Suche nach dem sagenumwobenen „hob’s barrow“, den wir gerne ausgraben würden. In traditioneller Point and Click-Manier befragen wir die Bewohner des Dorfes, lösen einige Rätsel und genießen die englische Moorlandschaft mit ihren Märchen, bis wir – ja bis wir dann in das Hügelgrab kommen. Und mit Beginn der Ausgrabung wird es dann wirklich krass und unerwartet grausig, der Spannungsbogen wird recht perfekt mit vielen Vorahnungen, Zeichen, etc. benutzt, bis er regelrecht explodiert. Dabei implementiert das Spiel all die modernen Erleichterungen: Abkürzung der Wege, Gespräche, eine Karte, eine To do list usw. Hauptaugenmerk liegt aber auf der Geschichte und den Gegensätzen Forscherin – skurrile Dorfbewohner, Kirche – pagane Vergangenheit, Rationalität – Aberglaube, die glaubhaft und unterhaltsam umgesetzt werden.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2868885795
Verwurmte Rätsel?
Die Rätsel in Spiel fügen sich ausnahmslos in die Geschichte ein: Also keine Schieberätsel, Puzzle oder derartiges, sondern überwiegend Rätsel, die auf der richtigen Anwendung von Inventargegenständen auf die Umwelt beruhen. Erst im letzten Drittel im Hügelgrab wird es abwechslungsreicher, da man hier Notizen und Symbole richtig deuten muss. Alles in allem ist der Schwierigkeitsgrad mehr als angenehm: Ich hing an zwei Stellen (Apfel und Grabtür), was aber an meiner Schlauheit lag. Insgesamt fand ich die Rätsel gut implementiert, ohne den Spielfluss und das Narrativ zu hemmen.

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Pixelkelle und Clickbeat – Sound, Grafik, Technik
Kommen wir zur Grafik und kann Pixelkunst Landschaften zum Verlieren schaffen, kann sie Emotionen von Menschen sichtbar machen? Ja sie kann: Es gibt einige Stellen im Spiel, an denen man eingeladen wird, stehen zu bleiben und die englische Moorlandschaft zu genießen. Was aber noch herausragender gelingt, sind die immer wieder auftauchende Nahaufnahmen von Gesichtern als Stilmittel: das erzeugt Mitgefühl und Grusel, das hebt das Spiel von anderen stark ab, toll!

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2868885803
Die so geschaffene Atmosphäre wird durch Soundeffekte und musikalische Untermalung verstärkt: Auch hier manchmal einfühlsam, manchmal aufwühlend und das „Böse“ ankündigend. Alle Protagonisten sind professionell vertont, die mit durchaus anspruchsvollem Wortschatz gespickten Gespräche sind gewandt und sprühen teils von Humor. Auch bei den technischen Aspekten kann ich nicht klagen: keine Fehler, ein manuelles und automatisches Speichersystem, einzig, dass bei Screenshots (F12) das Gespräch abgebrochen wurde, störte mich.

Herbert und der Goblin – abschließende Gedanken
„The Excavation of Hob’s Barrow” nimmt uns 8-9 Stunden mit ins Derbyshire Englands und greift dort ein Volksmärchen auf, das intelligent mit einer Familientragödie und dem Streben nach Geschichtsverständnis im ausgehenden 19. Jh. verknüpft wird. Das Spiel atmet den lokalen Charakter der Moorlandschaft mit ihren Geschichten und Dramas. Gameplaytechnisch verbinden die Entwickler das traditionelle Genre mit aktuellen Spielgewohnheiten und lassen mit einigen Kunstgriffen (Nahaufnahmen) ein eindrucksvolles Werk entstehen, ganz in der Tradition von Horrorliteraten wie M.R. James. Wer irgendwas mit Point and Click-Adventures anfangen kann, sollte Hob’s Barrow unbedingt spielen!


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Wenn Hobbyprojekte kommerzialisiert werden, bedeutet es ja manchmal, dass da was Tolles, Innovatives entstanden ist (siehe Dear Esther, The Forgotten City). Das ist bei dem kleinen Point und Click-Abenteuer Bayou Island des britischen Front End-Entwicklers Andy Howard nicht der Fall: Das Spiel bleibt amateurhaft mit einigen Schwächen und manchen Stärken, die für mich den ca. 1-stündigen Ausflug gerade noch zufriedenstellend abschließen ließen.

Hau den Lukas – Stärken
Erfrischend vertraut ist einem einfach eine ganz klassische Point und Click-Spielwiese ohne Experimente und technische Fehler. Die Geschichte von einem Mysterium auf der namensgebenden Insel selbst reißt dabei keine Bäume aus, ist aber bis zum übermütigen Ende durchaus spannend und nett erzählt. Was heraussticht ist neben der Musik aber die komplette Vertonung des Spiels: Und ich meine, die ist sogar semiprofessional gelungen! Gefallen hat mir zudem die Grafik, die einen zusammenhängenden Stil erkennen lässt, den ich mit zusammengebastelten Transparentpapierflächen beschreiben würde.

Schnell weg von dieser Insel – Schwächen
Und dann gibt es die Schwächen, die selbstredend vorhanden sind: Die Geschichte ist zwar zu Ende erzählt, man merkt aber deutlich, dass einiges geplant war, nie umgesetzt und dann ein übereiltes Ende eingefügt wurde. Auch die Rätsel sprühen nicht gerade von Einfallslust: sie sind – bis auf eine Ausnahme – sehr simpel und linear. Dass diese beiden Fehlstellen für ein Abenteuer Hauptbestandteile sind, erklärt auch die leicht ins Negative tendierende Bewertung (44% positiv) auf Steam und meine eingeschränkte Empfehlung.


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„Cool, du bist Archäologe? Schon mal einen Dinosaurier ausgegraben?“ Auch wenn ich diesen Satz auf Kosten der Paläontologen nicht mehr hören kann, wagte ich mich an dieses Dino-Spiel des polnischen 2-Personen Teams Azure Mountain, das nach über 6 Jahren Entwicklungszeit dieses liebliche Point and Click-Abenteuer 2020 auf Steam veröffentlichte. Und siehe da: Schon lange hat mich ein traditioneller Genrevertreter nicht mehr so gut unterhalten.

Das Federkleid gelüftet – Geschichte und Art des Spiels
Die Mutter hat Geburtstag und wir? Haben kein Geschenk! Also raus aus den Federn und die Zutaten für eine Perlenkette gesucht. Das wäre sie also schon, die – zugegebenermaßen recht langweilig anmutende – Handlung. Aber natürlich passiert auf der Suche einiges, das wir als zweibeiniges Dinosauriermädchen Zniw durchstehen müssen: Krokodilen das Fleisch aus den Zähnen stehlen, eine Verschwörung mit Entführung und Erpressung aufdecken, angeln, ausbrechen, etc. Insgesamt hatte die etwa 10-stündige Geschichte die für Point und Click-Spiele üblichen Längen beim Rätsellösen, war aber durchgehend unterhaltsam und auch spannend.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2851024264
Damit wären wir beim Genre. Zniw ist ein traditioneller Vertreter (fast) ohne Spielereien, und diese Verbundenheit zu den Wurzeln des Point und Click tut auch mal gut. Eine Besonderheit hat es aber: Wir haben einen zu Beginn kleinen Rucksack mit begrenztem Fassungsvermögen (später einen größeren), sodass man ab und zu auch mal was ablegen muss. Könnte in Frust ausarten, ist aber meist nur am Anfang ein Problem. Ansonsten klicken wir uns durch die Gegend, lauschen Gesprächen und rätseln uns voran.

Füttere Dino mit Blume, um Brücke einstürzen zu lassen – Rätsel
Bei den Rätseln bleibt Zniw klassisch. Bis auf ein (einfaches) Minispiel ist man damit beschäftigt, Gegenstände zu finden, miteinander im Inventar zu kombinieren und/oder auf Hotspots im Gelände anzuwenden. Typisches Suchen-Finden-Holen eben. Die Schwierigkeit dessen ist relativ niedrig, steigert sich aber im Verlauf, wenn sich der lineare Weg im Dorf öffnet und mehr Möglichkeiten zulässt. Zu den normalen Rätseln kommt das Suchen der glitzernden Kiesel für die Kette, die als Zusatzaufgaben schwieriger sind: Einer der Entwickler sagte wohl „ Die normalen Rätsel sind nach Lucas Arts-Manier, die Kieselsteine nach Sierra-Art“. Dadurch das die Kieselsteine Zusatzmaterial freischalten (Concept-Art, Retro-Mini-Spiele, Soundtrack, etc.) ist man aber schon darauf fixiert, möglichst viele zu finden.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2847469093
Altbackene Schildkröten? – Grafik, Sound, Technisches
Die Entwickler haben mit ihrem Stil wirklich ein beeindruckendes Werk geschaffen. Das Spiel könnte so als Comicbuch oder als Comicfilm erscheinen. Die handgezeichneten Hintergründe mit ihren cartoonartigen Bewohnern, die vielen animierten Details und kleinen Cutscenes lassen die Dinosaurierwelt lebendig und vielfältig wirken. Das untermalt ein guter Soundtrack mit einigen eingespielten Stücken sowie die lustigen Soundfiles. Technisch hatte ich keinerlei Probleme, wer auf Breitbild steht, muss aber mit 4:3 Vorlieb nehmen.

Palaeo-Ludologisches – was mir also besonders gefiel
Zniw Adventure ist vor allem ein traditionelles Point und Click-Abenteuer – aber eigentlich ist es viel mehr: mein Geheimtipp für alle Liebhaber des Genres! Denn das Gesamtbild, das Grafik, Geschichte, Figuren, Rätsel ergeben, passt zusammen, überall spürt man die Hingabe der beiden Schöpfer. Sei es die Enzyklopädie, die zu jedem Dinosauriertyp und mehr Informationen gibt, das (digitale) Handbuch, das an alte Zeiten erinnert, die kleinteiligen Animationen, die Emotionen hervorrufen, die Protagonisten, mit denen man mitfühlt, die Einsicht, dass nicht immer Blut und Gore von Nöten sind, und und und. Als Erstlingswerk eine derart stimmige Lore (!) zu entwerfen, ist aller Ehren wert. Auch wenn man schnell einen kindlichen Eindruck vom Spiel hat, so ist es doch wirklich eine Wohltat so etwas zu spielen – und überaus tatsächlich für einen Familien-Playthrough geeignet. Ich freue mich, dass die beiden Entwickler mit Zid den Nachfolger angekündigt haben, und kann allen, die dem Genre zugeneigt sind, nur wärmstens empfehlen, Zniw zu begleiten. Auf dass wir Archäologen keine Dinos mehr suchen müssen!

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