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Posted: 1 Mar @ 6:49am
Updated: 6 Mar @ 6:37am

Zum an die Decke gehen!
Wenn einem Entwickler und ihr Spiel vor allem durch Reddit-Posts bekannt sind, verheißt das normalerweise nichts Gutes. Im Fall von Wlad Marhulets, der 2018 durch seinen Post “Ich habe 12 Angebote von Publishern abgewiesen (u.a. Epic), um mein Spiel so zu machen wie in meinen Träumen“ liegt das anders: Sein Debütspiel Darq von 2019 ist ebenso empfehlenswert wie die künstlerische Freiheit.

Wenn die Tuba zweimal trötet – Geschichte und Gameplay
Die vordergründige Geschichte ist schnell erzählt: Wir als Junge Lloyd versuchen aus unseren Albträumen spielerisch zu entkommen und in unsere vermeintliche Wohnung zurückzukehren. In den 7 Träumen des Hauptspiels lösen wir meist mechanische oder elektrische Rätsel, verstecken uns vor skurrilen Mensch-Ding-Objekten und suchen den „Ausgang“. Dabei können wir Schleichen, Rennen und als Twist die Wände hochlaufen, um Gefahren zu umgehen oder nicht erreichbare Orte zu finden. Die Rätsel sind dabei einfalls- und abwechslungsreich, wenn auch nicht besonders schwer; manchmal muss man aber Zeitdruck aushalten können.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3157137356
Der tiefere Sinn der Geschichte ist zur Deutung offen gelassen wie wohl emotional berührend. Ich mag das ja, danach im Netz nach anderen Theorien zu suchen und mit meiner Ahnung zu vergleichen. Auch hier hat mich beeindruckt, wie Andeutungen die Phantasie beflügeln können und von Koma bis Embryo reichen. Ein großer Pluspunkt.

A dream within dream – Graphik, Sound und co.
Weiterhin überzeugt der Artstyle, der den bedrohlichen Kontrast eines Limbos mit Figuren und Umgebung aus der Feder Tim Burton’s vermischt; hat mich beeindruckt. Soundeffekte und Hintergrundmusik werden spärlich eingesetzt, dann aber mit voller Wucht -gerade bei den wenigen Jumpscares. Technisch hatte ich keine Probleme und auch die Bedienung war präzis mit der Tastatur machbar.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3168156340
Worüber ich (und andere) aber meckern muss, ist das Speichersystem, dass nur nach Abschluss der 15-20 Minuten langen Level speichert. Einigermale musste ich das Level von vorne beginnen, da gerade eines der Kinder meine Aufmerksamkeit wollte und nicht mehr loslassen wollte, ärgerlich. Fürs nächste Mal: Manuelles Speichern ist ein Traum.

Alles in allem ist man nach ca. 3 h mit dem Hauptspiel durch, man kann dann noch gut versteckte Traumtagebuchseiten suchen, die aber außer für das Achievement, keinen Mehrwert bieten.

Darq arbeitet ähnlich wie Dear Esther stark mit Symbolen und Andeutungen, die vielfache Deutungen zulassen. Und das ist neben dem wunderbaren Artstyle und dem Fokus auf Rätsel die große Qualität des Spiels. Ich freue mich schon jetzt auf die beiden kostenlosen DLCs und empfehle allen, die Spaß am Grübeln und am Skurrilen haben, dieses Kleinod.

Zu den Reviews der beiden empfehlenswerten DLCs: The Tower und The Crypt.

Lust auf Reviews mit einmal mehr und einmal weniger archäologischen Anmerkungen? Probier doch meine Kuratoren-Gruppe The Archaeologist plays… aus!
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2 Comments
bertkli 2 Mar @ 2:32am 
Danke für die tolle Review :-)
NOTimpressed 1 Mar @ 8:17pm 
Schöne Rezension - dann bin ich ja froh, dass ich meinen Key damals eingelöst hab. :cozyspaceengineersc: