Hellblade: Senua's Sacrifice ist ein in mehrer Hinsicht sehr interessantes Spiel, da es einige Dinge anders anpackt als ich es bisher kenne. Darauf will ich zunächst eingehen, ehe ich zur spielerischen Bewertung komme.


Zum Einen wäre da der psychologische Aspekt - denn letztlich basieren die Story und die Hindernisse, die sich einem in den Weg stellen auf Aspekte der psychologischen Erkrankung der Hauptfigur, was damit die in anderen Spielen einfach für real erklärte Magie und Fantasy auf elegante Weise ersetzt. Es erinnert auch daran, dass was heute als psychische Erkrankung gilt früher mitunter anders gedeutet wurde.

Ein anderer - eher technischer Aspekt - den ich so ausgeführt noch nicht gesehen habe war die Herangehensweise an das Motions Capturing für das Gesicht der Hauptfigur. Allerdings muss ich hier im Nachhinein sagen, dass es manchmal besser sein kann, doch noch etwas mehr Feinschliff in eine Nachkorrektur der tatsächlichen Animation hereinzulegen, denn am Ende ist es immer noch ein virtuelles Gesicht, was trotz aller Mühen noch immer etwas künstlich wirkt. Da ist die Technik noch immer nicht weit genug für.

Wer sich in den Diskussionen umschaut wird feststellen, dass Kritik oft daher rührt, dass es kein Actionspiel wie God of War ist - was einige beim Kauf wohl erwartet haben. Daher noch einmal in aller Deutlichkeit: Das ist kein reines Actionspiel. Es ist auch kein Open World Spiel - abgesehen ein paar Gelegenheiten, wo man sich die Reihenfolge der Herusforderung aussuchen kann, ist das Leveldesign eher schlauchförmig, wenn man so will. Oft wird es eher als Walking Simulator beschrieben, da in der Tat eine ganze Menge Geschichte erzählt wird, während der Hauptcharakter einfach nur geht oder läuft. Dennoch gibt es zwischendurch einige Rätsel und Kämpfe, die für ausreichend Abwechslung sorgen und mich davon abhalten, der Kategorisierung als Walking Simulator zuzustimmen.

Mitunter fühlen sich die Kämpfe aufgrund der Gegnerzahl etwas unfair an, da gefühlt immer neue Gegner nachspawnen und es mitunter auf dem Kampfplatz recht eng werden kann und man auch schonmal einer Attacke ausweicht, um von einer anderen getroffen zu werden. Ansonsten fühlen sich die Kämpfe aber weitestgehend gut an. Sowohl einige der einfachen Gegner als auch alle Bossgegner haben Mechaniken, die man verstehen und anwenden musss, um den Sieg davon zu tragen,
Einer der Bosse verdunkelt während des Kampfes das Bild, was hier ein wenig nervtötend kann. Man ist hier dann auf sein Gehör angewiesen, um Angriffe voraus zu ahnen und sie entweder zu parieren oder ihnen auszuweichen. Nicht nur daher würde ich surround-fäige Audiogeräte, am besten Kopfhörer empfehlen - es geht aber auch mit Stero-Lautsprechern (wie ich es genutzt habe).

Die Rätsel soweit alle auch kein großes Problem. Oft geht es darum, bestimmte Runen in der Spielwelt versteckt zu finden oder bestimmte Tore zu erreichen und zu durchschreiten um Elemente der Spielwelt zu verändern.

Der Soundtrack des Spiels vermag ebenso zu begeistern. Leider ist dieser bisher nicht separat bzw. zusätzlich erhältlich.

Mit ungefähr 9 Stunden Spielzeit in meinem Fall gehört dieses Spiel durchaus zu den kürzeren Spielen - aber es war interessant genug um mich in dieser Zeit gut unterhalten gefühlt zu haben. Damit in jedem Fall eine Kaufempfehlung - eventuell aber nicht zum Vollpreis.

Ein interessantes Spiel um die Manipulation und den Raub von Erinnerungen. Man merkt dam SPiel zwar an, dass es auch mit Blick auf die Konsole entwickelt wurde, aber dennoch findet man sich schnell zurecht. Die Kämpfe (hauptsächlich Prügelei) und Rätsel können eine Herausforderung sein (sofern man nicht mit den Guides schummelt). Mitunter gelingen sie nur durch den Einsatz der richtigen Fertigkeiten. In den Kämpfen kann die Kameraführung mitunter etwas hakelig sein.
Besonders interessant ist die Manipulation von Erinnerung, indem man nur bestimmte Details einer Erinnerungs-Sequenz ändert, die schwerwiegende Folgen haben können.