9/10


“Yuletide Legends: Who Framed Santa Claus” [“...rettet den Weihnachtsmann“] ist nach „Die Gebrüder Claus“ und „Herz aus Eis“ der dritte und somit letzte Teil der Yuletide-Trilogie. Die beiden Vorgänger erschienen übrigens nicht auf Steam und es fand interessanterweise sowohl ein Entwickler- als auch Publisherwechsel statt (Daily Magic Productions -> Brave Giant Ltd. sowie Big Fish Games -> Artifex Mundi).
Und keine Sorge, natürlich hängen sie nicht zusammen, sondern können unabhängig voneinander gespielt werden.

Qualitativ macht sich wenn überhaupt ein Unterschied nach oben bemerkbar.
Es freut mich zu sehen, dass der Entwickler sich gemausert hat, da ich parallel gerade dessen eher unterdurchschnittliche Demon Hunter - Reihe spiele.


In den Yuletide Legends ist ja stets Weihnachten in Gefahr. Diesmal wird dem Weihnachtsmann seine Stimme geraubt; dem Bösewicht Krampus gelingt es damit, die Weihnachtswerkstatt zu unterwandern.
Das schreit nach einem Fall für Brigitte Woolf, der Weihnachtsdetektivin. Miss Santa meldet sich direkt in der ersten Szene hilfesuchend bei ihr und schon geht’s los.
Im späteren Verlauf stellt sich heraus, dass der Drahtzieher sogar noch ein ganz anderer ist.


Die möchte ich so weit vorne wie möglich nennen, denn sie ist wunderschön! Die Grafik weiß zu überzeugen und es ist die ganze Zeit eine äußerst wohlige Weihnachtsmusik dabei. Mit diesem Titel kommt man bestens in Weihnachtsstimmung <3

Es war ja bei den Vorgängern schon so, dass das Weihnachtsgefühl bei solch schön geschmückten Szenen direkt einsetzt, aber in diesem Teil fiel es mir noch einmal besonders auf, und außerdem kann ich es nun in einer Steam-Rezension lobend erwähnen :-)
Vielleicht ist es diesmal sogar geerdeter und nahbarer, denn dieser Teil spielt in der realen Welt und nicht wie die Vorgänger irgendwo im Weihnachtswunderland. Nicht dass nicht beides schön wäre :-)

Ich mag auch die beteiligten Figuren sehr, z.B. Teddy oder die Elfen.

Positiv hervorheben möchte ich auch die sprachliche Vertonung. Alle Originalstimmen sind toll, angefangen mit der Protagonistin (die ich besonders mag), über die Elfen, bis hin zum Teddy... alles voll süß.


Wenig überraschend gibt’s die Wimmelbildmischung aus Inventar, Minispielen und Wimmelszenen.

Der Storyfortschritt mit Inventaranwendung ist immer erkennbar und man gerät nicht ins Stocken.

Die Minispiele sind nicht schwer, gerne auch zu einfach, nur zweimal etwas kniffliger (z.B. mein geliebtes Ringrätsel ;-). Für Wimmelbildverhältnisse sind sie auch einigermaßen abwechslungsreich.

Die Wimmelszenen werden die ganze Zeit über gut variiert. Es gibt klassische mit Begriffen, dann welche mit Silhouetten, oder auch mal “finde 12x diesen Gegenstand“. Keine Szene wird wiederholt. Sie waren für mich im Vergleich zu den anderen Rätseln tatsächlich herausfordernder. Sie sind gut machbar, beschäftigen aber einen Moment lang; es ist so gut wie immer auch einiges Verstecktes dabei, was man erst freilegen muss, bevor man es findet.

Insgesamt ergibt sich für mich ein perfekter Flow.

Im Hauptabenteuer kann man noch fair versteckte Sammelobjekte finden (insg. 28 Stück: Puzzleteile, Lebkuchenmännchen und Figuren). Durch ein Geschenksymbol unten rechts wird in jeder Szene angezeigt, ob noch etwas zu finden ist.

Man bewegt sich übrigens durch drei Kapitel. Sie werden nicht klar so benannt, aber man bemerkt es daran, dass man ab einem gewissen Punkt auf einer neuen Karte unterwegs ist. Dadurch wird das Hin- und Herlaufen nicht zu komplex.

Und dann gibt es auch noch ein Bonusabenteuer. Dieses ist leider sehr kurz und spielerisch nochmal seichter (Rätsel sind kaum mehr als solche spürbar), aber die Figuren und ihre Vertonung sowie die Geschehnisse sind sowohl putzig als auch witzig. Ich habe mich da sehr gut unterhalten gefühlt, es war was fürs Herz und fürs Zwerchfell :D


Den Umfang betreffend gehört dieser Titel zum Durchschnitt, er ist nicht besonders lang, aber auch nicht zu kurz.

Die Schwierigkeitsoptionen sind vielfältig. Man kann aus drei Stufen wählen oder Dinge individuell anpassen. Es gibt Optionen zu Aufladezeiten von Tipps & Überspringen sowie Dinge wie “Funkeln“ von Szenen oder Hinweisen.

Nach dem Spiel kann man Wimmelszenen & Minispiele wiederholen oder sich Cutscenes anschauen und die Musik hören. Außerdem kann man sich Konzeptzeichnungen und Hintergrundbilder ansehen.

Das Spiel bietet 20 Errungenschaften, von denen man fast alle direkt holen, aber auch schnell nachholen kann – auch ohne in “Experte“ zu spielen.


...muss ich hier schon mit der Lupe suchen. Aber kein Spiel ist perfekt, deswegen:

• Die Cutscenes sind leider niedrig aufgelöst / verschwommen.
  
• Die voneinander abgetrennten Kapitel machen verpasste Sammelobjekte unerreichbar.
  
• Deutsche Untertitel werden vielleicht so zwei Sekunden lang eingeblendet, wer soll das so schnell lesen?!
  
• Teddy, NEEEIIIIN!

Yuletide Legends: Who Framed Santa Claus steht bei mir weit oben in der Liste meiner Lieblings-Wimmelbildspiele. Es schafft eine tolle weihnachtliche Atmosphäre und ist jederzeit unterhaltsam und gut machbar. Schaut euch gerne außerhalb von Steam nach den beiden Vorgängern (s.o.) um.