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Posted: 20 Jul, 2014 @ 3:55pm
Updated: 22 Sep, 2023 @ 12:53pm

Alle wollen Innovation, aber niemand spielt sie
Es ist schon ein wenig albern. Es wird immer geschrien, dass die ganzen Shooter so innovationslos sind, parallel zählen Call of Duty, Battlefield & Co. zu den absoluten Top-Blockbustern. Das Studio Yager hat seine Lektion leider lernen müssen und macht nun etwas andere Spiele - vollkommen nachvollziehbar und echt resignierend. Dennoch, es ist meiner Meinung nach zur Zeit ein treffendes Sinnbild der aktuellen "Gamer-Generation". Konsole/PC an- und im Kopf einfach mal komplett abschalten können, ohne über die Moral nachdenken zu müssen, scheint für die meisten genau die Entspannungsmethode zu sein.

Ich habe Spec Ops: The Line wirklich gefeiert und ja, ich hab mich echt nach dem Durchspielen schuldig gefühlt. Schuldig, dass man Spaß am ballern hatte, schuldig, dass man sein eigenes Handeln so gar nicht hinterfragte, schuldig, dass man andere für ihr Verhalten verurteilte! Dieses Spiel - Es war ein Schlag ins Gesicht! Man feierte imposante Szenen und wird daraufhin konfrontiert, ob man nicht komplett bescheuert ist, die Geschehen beeindruckend zu finden. Ganz ehrlich: Welcher Shooter schafft es ebenfalls zu zeigen, dass Krieg nichts gutes ist? Ich persönlich hätte wirklich gern mehr von diesen Spielen, eben genau dafür wäre doch mal eine Kickstarterkampagne richtig praktikabel!

Wer bisher noch nicht die Zeit gefunden hatte, Spec Ops: The Line zu spielen oder es schlicht und einfach übersah, dem sei der Titel wärmstens ans Herz gelegt! Kostet nicht viel, lohnt sich jedoch für jeden Cent, solange man mehr Wert auf Inhalt als auf "Shooter-Feeling" legt!
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3 Comments
Menxer 6 Jan, 2015 @ 9:43am 
Erst einmal danke für deinen ausführlichen Kommentar @Supernoob! Ich kann eigentlich nicht mehr dazu sagen, da du den Nagel auf den Kopf getroffen hast. Freut mich jedenfalls, wenn dir mein Beitrag gefallen hat. ;-)
Supernoob 6 Jan, 2015 @ 9:28am 
Ich spiele eigentlich fast gar keine Shooter mehr, da mir der Patriotismus-Brei aus den Ohren läuft. Lieber spiele ich Spec Ops noch zweimal durch, obwohl's spielerisch nicht das Beste Game ist, als das x-te unnötige Call of Battlefield (im Einzelplayer!) durch zu würgen...

Leider repräsentieren wir mit dieser Meinung einen äußerst kleinen Teil der Spielgemeinde und ein Stück weit kann ich's auch nachvollziehen. Ich bin schon Vielspieler und ich kann schon irgendwie verstehen, dass jemand, der in der Woche nur 2 Stunden zum Zocken kommt, eben lieber etwas spielt, bei dem man den Kopf komplett abschalten kann. Und weshalb sollten die Games dann anspruchsvoller sein, als ein TV Programm, bei dem ein Bauer eine Frau sucht, oder irgendwelchen "Stars" eklige Dinge im Dschungel machen müssen?
Supernoob 6 Jan, 2015 @ 9:28am 
Ich hätte auf Deinem Blog einen Kommentar hinterlassen, aber ich habe kein Google+ Konto.

Ich finde Spec Ops auch einen der besten Shooter aller Zeiten. Spielerisch, "naja", aber erzählerisch eine Wucht! Am meisten hat mich die Stelle geärgert, wo man (ohne zu spoilern) das riesige Teil abfeuern MUSS. Es gibt keinen anderen Weg, auch wenn ich ihn gehen wollte - das fand ich ein bisschen schade und in der danach ablaufenden "Klos im Hals" Zwischensequenz war ich schon ein bisschen sauer mit dem Spiel, weil ich's ja nicht SO lösen wollte.

Dennoch, wirklich ganz großes Kino und im Gegensatz zu einem Freund, der's auch gespielt hat, hatte ich bis zum Schluss keinen Schimmer... und ich bezeichne mich nicht als den Dümmsten... Allerdings habe ich ihn auch zu dem Spiel genötigt und ihm vorab vielleicht unbewusst Informationen gegeben.

(jetzt muss ich den Kommentar wirklich aufteilen, da ich über 1000 Zeichen benötige... ^^)