Silent Hill 2 Remake – Wo fange ich an?

Als ich damals den ersten Trailer zum Remake sah, war ich skeptisch, aber dennoch gespannt. Silent Hill 2 war eines der Spiele, die mich auf der PS2 in meiner Kindheit sehr geprägt haben. Der Horror war für mein damaliges Alter fast zu viel, aber gleichzeitig zog mich die Atmosphäre komplett in seinen Bann – und dann war da noch der Soundtrack. Von Teil 1 bis 3 nimmt die Musik der Silent Hill-Reihe einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen ein. Selbst heute höre ich den Soundtrack bei der Arbeit oder abends beim Spazierengehen. Es ist diese besondere Mischung aus etwas Gruseligem und gleichzeitig Beruhigendem, die schwer zu beschreiben ist, aber auf eine seltsame Art mein Gehirn angenehm stimuliert.

Zum Remake: Ich muss zugeben, für 70€ hätte ich es mir nicht gekauft – auch wenn ich die Silent Hill-Serie liebe. Im Sale wäre das eine andere Geschichte.

Atmosphäre & Grusel
Die Atmosphäre haben sie hervorragend umgesetzt. Zwar fehlt dieser besondere PS2-Look, der den Grusel- und Weirdness-Faktor damals so einzigartig gemacht hat, aber das Remake hat es geschafft, diesen Faktor auf eine neue, eigene Art zu erreichen. Und das gefällt mir überraschend gut.

Gameplay & Rätsel
Das Gameplay fühlt sich etwas klobig an – langsamer und träger als im Original. Man gewöhnt sich zwar schnell daran, aber es wirkt etwas verzögert. Die Rätsel sind nach wie vor so knifflig wie früher. Einige wurden zwar überarbeitet oder sind neu hinzugekommen, aber sie fügen sich gut ins Spiel ein. Als Kind konnte ich die Rätsel nie selbst lösen und brauchte immer Hilfe – diesmal konnte ich sie endlich selbst knacken. Ein bisschen stolz bin ich schon darauf, haha.

Kampfmechanik
Die Kämpfe sind okay. Die Waffen fühlen sich etwas „weird“ an, aber trotzdem funktional. Auch die Monster sind im Remake richtig gut gelungen. Sie sind nicht nur optisch stärker, sondern auch schwerer zu bekämpfen. Besonders die Mannequins, die sich in den Räumen versteckt haben, haben mir mehr als einmal einen ordentlichen Schreck eingejagt. Der Pyramid Head sorgte bei mir jedes Mal für Paranoia – die Angst, wann und wo er auftauchen könnte, war konstant präsent. Und der Kampf gegen den Abstract Daddy? Der bleibt, wie immer, herzrasend und intensiv. Die Nurses sind nach wie vor einfach nur mies – im positiven Sinne.

Story
Die Story bleibt ebenso verwirrend wie im Original, was auch dieses Mal dazu führte, dass ich erst durch Analysen und Videos wirklich alles verstehen konnte. Aber genau das gehört zu Silent Hill dazu.

Länge & Fazit
Für meinen ersten Durchlauf habe ich etwa 16 Stunden gebraucht – länger als im Original, was vor allem daran liegt, dass die Umgebungen und Räume größer und komplexer geworden sind. Ein zweiter Durchlauf steht definitiv schon auf meiner Liste.

Für Neueinsteiger und Fans
Wer bisher noch nie mit Silent Hill zu tun hatte, kann ohne Bedenken mit diesem Remake anfangen. Es ist ein guter Einstiegspunkt, um sich für die Klassiker zu begeistern. Für Fans wie mich bleibt es eine solide Neuinterpretation, auch wenn ich gewisse Aspekte des Originals vermisse.

Ich bin gespannt, was Konami noch mit der Silent Hill-IP anstellen wird. „Silent Hill: The Short Message“ ging in die richtige Richtung, und ich hoffe, dass „Silent Hill F“ genauso überzeugen kann. Der Verlust von P.T. schmerzt allerdings immer noch.