Recent reviews by Wolke

Viel zu tun; bauen, erforschen, sammeln, abbauen, herstellen; keine Zeit für Review

Anno1800



Zurück zu den Wurzeln geht es nun mit Anno1800 von Ubisoft BlueByte durch ein erneutes historisches Setting, nach den beiden Zukunftsausflügen der vorherigen Teile.
Das nostalgisch typische Gefühl von Anno-Spielen holt uns ein: Abenteuer zu bestehen und ein Reich zu errichten, allen politischen und technologischen Herausforderungen zu Trotz, in einer interessanten Epoche des 19. Jahrhunderts von Europa bis hin zu Südamerika.


Positiv:

• wunderschöne Grafik mit vielen Animationen, die einen hohen Wuselfaktor bieten
  und Cut-Szenen, die einen in das vergangene Zeitalter katapultieren
  
• viele Einstellungsmöglichkeiten vor Beginn des Spiels, die auch für
  abwechslungsreiche Endlosspiele sorgen können
  
• gewohnt viele Quests durch Computer-Charaktere
  
• Story mit einer Glaubwürdigkeit der Epoche, geschaffen durch geschichtliche Themen wie der industriellen Revolution
  
• Widerspiegelung der typischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts durch verschiedene Arbeiterklassen
  
• guter Spielumfang durch Kampagne, Endlosspiel und Multiplayer für bis zu 4 Spielern
  
• Schifffahrt für Kämpfe, Handel und Expeditionen
  
• kostenlose Erweiterungen in Zukunft: Koop-Modus; ein Statistikgebäude, das einen ausführlicheren Einblick in die
  Produktionsketten bietet; neue Herausforderungen

Neutral:

• neue DLC-Inhalte wurden direkt nach der Veröffentlichung des Hauptspiels bekanntgegeben
  
• AMD und Nvidia bieten bereits optimierte Grafiktreiber für das Spiel an
  
• gewohnter Vollpreis für ein komplexes, langzeit-motivierendes Game

Negativ:

• nur noch im Epic-Store erhältlich
  
• ausschließlich See-Kampf
  
• für manche repetitiv zu vorherigen Anno-Spielen, durch Produktionsketten, Weiterentwicklung und dem Start mit Schiff
  und Besiedlung einer Insel
  
• durch die speziellen Arbeiterklassen muss sich jede Insel eigenverantwortlich aufbauen (Beispiel: Ingenieure betreiben
  keine Farm); eine Umsiedlung von Insel zu Insel ist erst spät im Spiel machbar
  
• Performance; Bugs; Abstürze; Blackscreens (25.04. erster Patch angekündigt)

DLCs mit Seasonpass – Geldmacherei, trotz umfangreichem neuen Inhalt?

1.DLC: Erweiterung der europäischen Welt durch Einführung einer zusätzlichen großen Kontinentalinsel
2.DLC: „Botanica“ – Implementierung eines modular baubaren botanischen Gartens für Attraktivitätssteigerung der Stadt; Musikpavillon für Anno-Fans; Belohnungen und Items durch Erreichen von verschiedenen Zielen
3.DLC: „Die Passage“ – Erweiterung durch eine gänzlich neue Region, den Polarkreis inklusive der legendären Nord-West-Passage und der Arktis; neue Waren; neue Produktionsketten


Ich habe das Spiel bereits ausführlich in der Closed-Beta, sowie Open-Beta getestet und war nun etwas enttäuscht als sich beim richtigen Release eher Verschlechterungen der Performance ergeben haben. Teilweise ist das Game für mich nicht spielbar derzeit mit einem alten Prozessor AMD (Fx) 6100 und einer AMD Radeon RX 580 als Grafikkarte. Eigentlich erwartete ich von einem so bekannten und versierten Entwicklerstudio, das auch keine Highend-Geräte nicht den Spaß an Anno nehmen. Da bereits ein 1. Patch für den 25.04.2019 verkündet wurde, hoffe ich auf das Beste und beziehe mich nun ausschließlich auf das Spiel mit Inhalt und Gefühl.
Es ist ein Kracher geworden, so vielfältig und langzeit-motivierend mit geschichtlichen Fakten und technologischer Raffinesse.
Viele Kritiker an vorherigen Anno-Teilen verstummen, ob der interessanten Epoche, die gewählt wurde und dem klassischem, aber auch innovativem Gameplay.
Für alle Spieler ist etwas dabei, für Nostalgiker, sowie Neueinsteiger in die Anno-Reihe.
Es scheint als hätten die Entwickler tatsächlich auf die Wünsche der Spieler gehört und das beibehalten, was gut lief und verbessert oder neukreiert, was vorher mangelhaft schien.
Ich freue mich auf weitere Inhalte und lange Abende des Spielens, denn eins ist sicher – es gibt immer etwas zu tun in eurem Reich. Lasst eure Bürger nicht missmutig werden oder ihr erlebt die Macht von ersten Demonstrationen des Zeitalters.


Wenn euch dieses Review gefallen hat, dann schaut doch bei unserer Kuration oder Steamgruppe vorbei und folgt uns

Crypt of the NecroDancer



Crypt of the NecroDancer ist ein herzzerreißendes, "beweg-dich-im-Takt" Spiel aus dem Hause Brace Yourself Games gemeinsam mit dem Publisher Klei Entertainment .
Liebevoll gestaltete 2D-Grafik trifft auf abwechslungreiche Musik und hardcore Gameplay.
Stunden voller Spaß, Frust und Beatzappelei können erwartet werden, wenn man dem Spiel eine Chance gibt.


Kurzfassung

Positiv:

• fantastische Musik
  
• viele verschiedene Gegner
  
• Entwicklungsmöglichkeiten trotz hardcore roguelike Stil
  
• schöne retrostyle Grafik
  
• verschiedene Spielmodi
  
• Wiederspielwert
  
• Level-Editor
  
• lokale Koop-Möglichkeit

Neutral/Negativ:

• zum Teil wirklich schwer
  
• Frust bei Fehlversuchen und folgendem Level-Neustart
  
• Rhythmusgefühl sollte als Basis vorhanden sein

Man beginnt mit fünf Herzen und versucht durch Bewegung im Takt Schläge, Ausweichen, Zauber und Überleben unter einen Hut zu bringen.
Das ist manchmal ziemlich schwer, auch wenn uns als Unterstützung zum Beat ein pulsierendes Herz als Hilfe dient, den richtigen Moment abzupassen. Hat man erstmal raus wie und wann man sich bewegen sollte, heißt es acht zu geben auf den Bewegungsrhythmus der vielen verschiedenen Gegnerarten. Besonders Bosse sind dabei natürlich recht kniffelig, da sie sich mehrere Zellen bzw im größeren Radius vortänzeln können.
Dabei helfen können einem Gegenstände wie Waffen oder Rüstungen, die man in Fässern oder Truhen in großer Vielfalt looten kann.
Wie schon erwähnt ist das Konzept des Spiels aber hardcore roguelike, sprich tot ist tot und der ganze Spaß beginnt von vorn, jedoch dank zufallsgenerierter Level immer wieder interessant und neu.
Sehr schön ist dann allerdings auch die Möglichkeit in der Lobby des Spiels seinen Charakter durch gesammelte Diamanten weiterzuentwickeln oder sogar einen neuen Helden zu erwerben. Ebenso bietet diese Eintrittshalle verschiedene Modi an, wie z.Bsp. Bosstraining, Daily Quests oder Herausforderungen.

Der Knackpunkt des Spiels ist natürlich die Musik. Danny Baranovsky hat einen hervorragenden Soundtrack für passende Beat-Änderungen (mal langsam, mal schnell) hingezaubert. Sollte es einem doch mal zu langweilig sein oder einem einfach der Sinn nach etwas Anderem stehen, kann man aber auch seine eigene Musik intergrieren und verwenden.



Mir hat das Spiel wirklich Spaß gebracht, nachdem ich die Anfangsschwierigkeiten überwunden und mich auf den Beat eingelassen habe.
Ich denke man kann viele Stunden investieren aufgrund eines riesigen Game-Inhalts und des Wiederspielwertes durch zufällige Level und veschiedene Charaktere. Mich hat besonders auch die Liebe zum Detail in Gegner und Gimmicks beeindruckt, so zum Beispiel der singende Shopinhaber.
Inklusive toller Musik kann man die Zeit schnell vergessen und bekommt das Verlangen selbst mitzuzappeln und das Spiel zu meistern.

Ein innovatives roguelike Game, das ich absolut weiterempfehle.

Oxygen Not Included



Und hier ist der nächste Game-Kracher von Klei Entertainment, den Machern von Don't Starve (Together) .
Ein wunderbares Survival/Crafting/Aufbau/Simulations-Spiel mit Liebe zum Detail für die Umwelt und natürlich die Duplicants, euren Kolonisten aus dem Blaupausen-Portal.
Und nicht zu vergessen sei, es ist ein Early-Access-Spiel mit extrem viel Inhalt, wo sich so manch fertiges Exemplar ein Scheibchen abschneiden könnte.

Kurzfassung

Positiv:

• besonders hervorzuheben: die ständigen Updates und Verbesserungen (circa alle 6
  Wochen)
  
• viele verschiedene Charaktere mit random gewürfelten Skills und Eigenschaften
  
• sehr viele Welten, auch diese sind random generiert
  
• schöne 2D Grafik in Seitenperspektive und der typischen Klei Farbgebung und
  Gestaltung
  
• Lernfaktor mit jeder neuen Welt und jedem Duplikant
  
• hoher Wiederspielwert
  
• sehr viele Möglichkeiten in verschiedene Richtungen zu bauen oder zu forschen

Neutral/Negativ:

• am Anfang etwas schwer sich hineinzufinden, durch den großen Umfang an
  Craftingmöglichkeiten und Welt-/Überlebensanforderungen wie Temperatur, Gase, Flüssigkeiten
  
• eine etwas oft wiederkehrende, eintönig-werdende Musik
  
  
• wirklich keine Minuspunkte mehr gefunden, nach langem Überlegen

Zu Beginn generieren wir eine zufällige Welt und suchen uns erstmal 3 Duplicants/Kolonisten aus, die uns gefallen.
Hier braucht es natürlich etwas Zeit und Spielerfahrung um zu wissen, welche Skills oder Eigenschaften nun hilfreich und welche sehr ärgerlich sind. Denn natürlich haben echte Bewohner auch Macken und Unarten, wie zu lautes Schnarchen oder Narcolepsie. Aber gerade das macht ja den Charme auch aus und bringt einen hohen Wiederspielwert, da es nicht heißt einmal Starten, in ein paar Stunden fertig und Danke, das war's.
Die Open-World scheint schier unendlichen Spaß zu bringen: neue Gesteinsarten, Tiere oder Pflanzen zu erkunden und natürlich seit Neustem die Raketenwissenschaft.
Nach und nach kann man weitere Bewohner durch das Portal holen; die zwar Arbeitskraft, aber auch erneute Anforderungen bringen. Ein cleveres, strategisches Vorgehen ist hier durchaus von Nutzen, da wohlgemanagt werden will wie die Bewohner mit Sauerstoff-, Temperatur- und Wasserproblemen umzugehen haben.
Eine gut durchdachte Basis mit genug Essen und Ressourcen ist die Grundlage für das Vortasten in neue Weltteile - durch graben, graben und nochmals graben.


Ich stecke mit 20 Stunden Spielzeit bis jetzt noch in der Startphase des Geschehens und kann es kaum erwarten weiter voranzukommen.
Durch die Vielfältigkeit der Welt und der Duplicants (und durchaus auch mal kleineren Unfällen oder Dusseligkeiten dieser) habe ich jedes Mal eine Menge Spaß und verpasse häufig wie schnell die Zeit vergeht.

Wer dieses Genre mag, sollte es sich unbedingt zulegen - absolute Kauf-Empfehlung!