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Posted: 22 Apr @ 12:29pm
Updated: 22 Apr @ 12:45pm
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Zwischen den Welten…

…und dazu auch noch der Zeit. Na super und du denkst, du hättest Probleme?

Gameplay
“Outer Wilds” ist ein Erkundungsspiel, in dem wir mit unserem Raumschiff mehrere Planeten untersuchen, Hinweise sammeln und mit diesen Hinweisen neue Orte erschließen können. Das klingt jetzt trocken, macht aber wahnsinnig viel Spaß, denn die Spielwelt ist wirklich GENIAL konstruiert und lädt absolut zum Erkunden ein. Das Welt-Design ist verdammt großartig und lässt den Entdecker freiwllig jeden Winkel erkunden, wobei es auch einfach Spaß macht, sich mit dem Jetpack fortzubewegen. Auch sehr schön: Direkt zu Beginn liegt uns die gesamte Spielwelt offen und es liegt an uns, wo wir anfangen möchten.
https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3229767026
Zum Spielen kann ich klar, wie auch das Spiel selber es empfiehlt, zum Controller raten. Es geht zwar auch mit Maus und Tastatur, so ein bisschen klobig fühlt es sich aber dann schon an. Gerade die Handhabung mit Schubdüsen im freien Raum kann da schon knifflig werden. Die Spielzeit fürs Hauptspiel kann stark varriieren. Theorethisch lässt sich das Spiel in unter einer Stunde abschließen, aber das wird wohl niemanden auf Anhieb gelingen. Mit 10-15 Stunden würde ich ohne DLC daher schon rechnen.

Story
Als Angehöriger einer Alienrasse starten wir auf unserem kleinen Planeten ins All und folgen ein paar Freunden, die bereits mit ihren Raumschiffen aufgebrochen sind, um das Sonnensystem zu erkunden. Aber wie es die Steamseite schon verrät: Wir geraten dabei zusätzlich noch in eine Zeitschleife, an die nur wir uns erinnern können. Was geht hier vor und was können wir dagegen unternehmen? Hat das Ganze vielleicht mit den Nomai zu tun, einer alten Alienrasse, deren Ruinen wir überall finden?
https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3229766356
Ich glaube, damit habe ich noch nicht zuviel verraten. Es geht unter den “Outer Wilds”- Spielern nämlich eine Art ungeschriebenen Kodex, dass man nichts über das Spiel verrät. “Outer Wilds” lebt nämlich einfach davon, dass man unerfahren an das Spiel herantritt und viele Spieler beneiden Neulinge, denn sie können die Geschichte noch erleben. Selten habe ich so oft den Wunsch gehört, dass man seine Erinnerungen an ein Spiel löschen kann, damit man es noch einmal erleben kann.
Die Geschichte von “Outer Wilds” ist süß, manchmal düster, dann wieder emotional und insbesondere eines: Kompliziert. Am besten passt man schon beim Erkunden gut auf, denn später muss man die Hinweise ja auch irgendwie zusammenfügen können. Habe ich schon erwähnt, dass die Geschichte GENIAL ist? Sie hat mich mehrere Male einfach total geflasht und manchmal habe ich einfach das Spiel pausieren müssen und das Erlebte erstmal verarbeiten müssen. Die Geschichte ist super und zugleich auch super auf einer Meta-Ebene zu verstehen.

Grafik/Sound
Die Grafik von “Outer Wilds” ist ziemlich einfach und knuffig mit seinem Stil gehalten und eignet sich zusammen mit der Welt auch gut dafür, es mit jüngeren Spielern zu teilen. Allerdings ist die Welt teils so knifflig, dass man da jetzt nicht gerade einen siebenjährigen alleine dran setzen könnte. Die Grafik mag zwar einfach sein, aber das Spiel ist für sich einfach absolut stimmig und in allen Bereichen sehr detailliert.
https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=3229765701
Ein besonderes Highlight war für mich auch immer die Musik und die Soundkulisse. Ich habe auf jeden Fall einen Ohrwurm von einer bestimmten Melodie und kriege ihn nicht mehr aus meinem Kopf raus.

DLC
„Echoes of the Eye“ bringt eine deutlich düsterere Atmossphäre mit sich, mutiert aber nicht zum Horrorspiel. Es kann entweder direkt im Durchlauf des Spiels gestartet werden oder man spielt zunächst die Hauptgeschichte durch, was ich hier vielleicht eher empfehlen würde. Direkt der Start ins DLC ist übrigens auch ein Rätsel, auch hier muss man also die Augen aufhalten. Das DLC ist mit gut 10 Stunden Spielzeit ziemlich lang und fügt noch weitere Geschichtsbrocken an die Hauptgeschichte an. Dabei schließt es ein 1-2 Lücken, ist aber sehr passend separiert vom Geschehen der Haupthandlung. Außerdem fand ich es auch nochmal deutlich schwerer. Es lohnt sich definitiv!

Fazit
Das wirklich Gemeine an „Outer Wilds“ ist, dass man den Titel selber erlebt, ihn vielleicht großartig findet und dann andere Leute überzeugen will. Aber gleichzeitig darf man nicht sagen, warum das Spiel so gut ist. Ein Freund von mir hat zwei Stunden lang über das Spiel geredet und mich zu überzeugen versucht, ohne mir aber ein Detail des Spiels zu nennen. Das war schon lustig.
Das Spiel im Sale zu kaufen gleicht schon fast einem Verbrechen!
-Mein Kumpel
Aber jetzt stehe ich hier und versuche dasselbe mit euch. Das Spiel ist sicherlich nicht für jeden etwas, denn man sollte es am besten alleine und in aller Ruhe erleben. Wer aber auch nur ansatzweise etwas mit Erkundungsspielen oder einer guten Story anfangen kann, MUSS „Outer Wilds“ einfach spielen und wird es nicht bereuen.
In Sachen Enviromental Storytelling und Level Design ist „Outer Wilds“ vielleicht das beste Spiel, was ich je gespielt habe. Für ein kleines Indiespiel kann ich nur sagen: Es ist GENIAL!

Weitere persönliche Argumente für Outer Wilds:
-Bestes Spiel für mich, dass ich in den letzten Jahren gespielt habe
-Aus ca. 900 gespielten Spielen (auf Steam) würde ich dir neben meinen absoluten Lieblingen Vampire: The Masquerade, Mass Effect, Portal, Bioshock: Infinite und Fallout: New Vegas auch "Outer Wilds" vorschlagen. Im Sinne von Erkundung und Leveldesign davon klar an erster Stelle.
-Ich habe seit Ewigkeiten mich für Stunden nicht mehr vom Bildschirm lösen können.

Outer Wilds hat es sogar auf die Must Play Liste in meiner Steamgruppe geschafft, was wirklich nur sehr, sehr wenige Spiele schaffen. Schau da doch mal rein und folge dazu noch der German Steam Community, in der mehrere Schreiberlinge sich die Schreibfeder in die Hand drücken und viele Reviews bieten. Übrigens bringen Leute auch gerne den Vergleich von „Outer Wilds“ mit Subnautica. Das könnte ja auch schon alleine ein guter Kaufgrund sein!
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6 Comments
Die Gruppe habe ich schon entdeckt, danke! Ich schreibe selbst für mein Leben gerne Reviews, für Bücher, Filme, Games, allerdings zumeist auf Englisch.
Drakezer0 2 Jul @ 3:26am 
Hey, erstmal: Danke dir :) Hab da ne Gruppe, wenn du an mehr Reviews interessiert sein solltest ;)
Outer Wilds hat mich echt umgehauen und es ist definitiv in meinen Top 5, was bei fast 1000 gespielten Spielen schon was bedeutet. Subnautica habe ich gestern (im Stream) beendet, wobei jetzt noch Below Zero aussteht.
Es ist nicht Outer Wilds, sondern gerade durch Basenbau und Ressourcen deutlich gestreckt, aber es bietet sich da einfach an. Ich kann nur sagen, dass sich dranbleiben bei Subnautica auf jeden Fall lohnt ;)
Outer Wilds bleibt aber was Besonderes!
Eine meiner absoluten Lieblingsreisen in digitale Dimensionen, und du hast mit deiner Rezension dem Meisterstück von Mobius/Annapurna ein würdiges Denk-Mal verliehen. Deine Begeisterung kommt voll rüber :) Wenn ich es nicht schon gespielt hätte und jedem meiner Freunde ans Herz gelegt hätte, würde ich nach deiner Rezension damit beginnen. Subnautica spiele ich momentan, mit Pausen, es packt mich bei weitem nicht so wie Outer Wilds.
Richie 23 Apr @ 10:40am 
:47_thumb_up:
Yenzear 23 Apr @ 1:51am 
:steamthumbsup:
Drakezer0 22 Apr @ 12:38pm 
Was ich direkt gemacht habe, als ich das Spiel endgültig durch hatte:
-Die Augen geschlossen und lange über das Spiel nachgedacht
-Mir zwei Explanation-Videos angeschaut und drei Forenthreads gelesen
-Angefangen, das Musikstück auf der Gitarre zu spielen
-Einen längeren Spaziergang gemacht, um das Spiel nochmal sacken zu lassen