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Posted: 27 Apr @ 2:23pm
Updated: 27 Apr @ 2:23pm
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Von Pionieren, Orks & Apfelsaft

Wenn du glaubst, deine Pioniere trinken in dem Spiel zuviel Apfelsaft, dann warte mal darauf, wieviel Bier deine Bürger so in einer Minute wegsaufen. Bei denen ist wirklich jeder Hopfen und Malz ganz schnell verloren!

Gameplay
“Paragon Pioneers” ist im Grunde ein vereinfachtes Anno, dass bewusst auf Idlemechaniken setzt. Das Spiel bzw. die Produktion findet also auch statt, wenn das Spiel geschlossen ist. Wir bauen Betriebe auf, verketten Produktionsprozesse und breiten uns auf neuen Inseln aus, wobei es hier keine Weltkarte, sondern nur eine Inselkarte gibt. Natürlich werden die Produktionsketten mit der Zeit komplexer und schwieriger zu erfüllen. Tja, und damit haben haben wir quasi ein Casual-Anno, in dem nicht viel schiefgehen kann und wir unser Imperium vergrößern. Wichtig ist vielleicht, dass das Spiel absolut nicht dazu nötigt, irgendwann online zu kommen. Man will zwar sicherlich vorankommen, aber man könnte das Spiel auch zwei Monate rum liegen lassen, ohne dass man hier irgendwas befürchten müsste. Der gravierendste Unterschied zu Anno dürfte wohl die Aushebung von Truppen sein, die bewusst mit einfließen, damit wir damit die Orks bekämpfen können, die „unser“ Land besetzt halten. Ich fühle mich hier etwas zu amerikanisch, aber…STIRB ORK!
So schalten wir erst nach und nach neue Gebiete auf den Inseln frei und können auch ganze Inseln für eine Währung abgeben, wenn die Bedingungen sich für uns nicht lohnen. Befreien wir eine Insel, können wir mit den erhaltenenen Karten, also der erhaltenen Währung, größere und fruchtbarere Inseln erkaufen. Das Spiel hat übrigens auch tatsächlich ein Ende: Wenn wir 1000 Paragons (die Adligen) haben, dürfen wir einen Palast bauen und das Spiel damit beenden. Na super, wieder einmal alles für die Reichen, während die Pioniere noch an ihrem Fisch knabbern…
Was ist jetzt aber der Unterschied zum ersten Teil, der auch schon richtig Spaß gemacht hat?
Einmal gibt es einfach mehr: Mehr Gebäude, mehr Einheiten, mehr Produktionsketten, mehr Fluchen meinerseits, wenn den Leuten schon wieder der Apfelsaft ausgeht und drei Schiffe damit beschäftigt sind, mehr davon ranzukarren. Ganz groß ist dann jetzt noch Forschung, wobei unsere Bevölkerung Kreativpunkte sammelt und wir damit nette Sachen entwickeln können. Es gibt jetzt auch wie in späteren Annos Flussbauplätze. Außerdem haben andere Inseln nicht nur verschiedene Fruchtbarkeiten, sondern es gibt jetzt auch noch 3 verschiedene Biome, die sich wie in Anno 1404 gegenseitig bedingen. Die ganzen Änderungen zum Vorgänger bauen sehr sauber auf diesen auf und integrieren sich richtig gut in das Spiel. Das Spiel ist insgesamt einfach noch einmal deutlich (!) komplexer. Allerdings kommt man gerade auf seiner Startinsel durch die neuen Ressourcen noch stärker in Platznot. Aber wir brauchen doch MEHR APFELSAFT!
Achievements sind aktuell noch nicht wie im ersten Spiel verfügbar. Der Entwickler betont, dass sie auf der Todo-Liste stehen, aber in der Priorität noch nicht hoch im Kurs stehen.

Story
Eine nähere Geschichte gibt es im Spiel nicht, aber lobenswert muss ich hier den Tutorialcharakter erwähnen, der durchaus Witz mitbringt.
https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2873114266

Grafik/Sound
Die Grafik ist ziemlich simpel und da sich viele Gebäude recht ähnlich sehen, verliert man da schon gerne mal den Überblick. Aber das geht bei solchen Aufbauspielen eh immer ganz gut. Die Grafik ist zwar einfach, weil das Spiel ursprünglich für Android/iOs erschien, aber dafür ist sie recht stimmig. Die Musik lässt einen die Sorgen vergessen und schlägt ganz nach der Melodie von Anno 1404.
Der einzige Unterschied zum Vorgänger ist eine etwas bessere Übersichtlichkeit und dass nun die Leute zwischen den ganzen Produktionsorten hin und her wuseln. Aber mehr braucht dieses Spiel auch einfach nicht.

Fazit
Ich stehe eigentlich nicht so auf Idle-Games, aber schon das erste Paragon Pioneers hat mich mit seinem Anno-Charme abgeholt und verknüpft Strategie und Ideen mit seinem entspannten Gameplay. Man muss zwar mitdenken und verwalten wie in einem Aufbauspiel, aber alles in einem eher gemütlichen Rahmen. Zudem lockt es nicht mit Ingamekäufen und zwingt den Spieler nicht wieder in das Spiel rein, was jetzt bei vielen Mobilegames der Fall wäre. Man hat immer ein Ziel und überlegt sich, wie man sich weiter ausbauen kann. Für mich war das Spiel eine tolle Abwechslung, an der man über längere Zeit seinen Fortschritt merkt. Der zweite Teil verbessert das Spielerlebnis noch einmal deutlich und fügt viele spannende Aspekte ein. Den ersten Teil muss man sich allerdings dann wohl nicht mehr kaufen, außer man will es weniger komplex haben. Aber genau das macht ja auch den Reiz wiederum aus, oder? Wer Wirtschaftssimulationen mag, sollte sich das hier auf jeden Fall anschauen. Ich habe mich auf jeden Fall wirklich sehr gefreut, als ich den zweiten Teil in der Kuration in meiner Steamgruppe als Kopie liegen sah.


Reviewschreiberkollege Xeeran hat auch eine Kopie von „Paragon Pioneers 2“ bekommen und eine Review für die German Steam Community geschrieben, in der ich sonst meine Reviews auch sehr oft veröffentliche.
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1 Comments
Yenzear 28 Apr @ 6:04am 
:steamthumbsup: