Heil, wir sind die coolen Chromer

Im Internet ist Chrome die Nummer 1! Doch was lassen sich die Entwickler für dieses Jahr einfallen, um die Poleposition des Google-Browsers zu verteidigen? Ich wage den Ausblick.

Erst 2008 ist Google mit Chrome gestartet, trotzdem hat der Browser die alteingesessene Konkurrenz längst hinter sich gelassen. Dabei hat Google von dem späten Markteinstieg profitiert: Denn im Gegensatz zum Internet Explorer oder Firefox konnte Chrome mit frischer Technik durchstarten und musste keine Altlasten aus den Anfangsjahren des Internets mit sich herumschleppen. Entsprechend flott geht der Google-Browser ans Werk und meistert nach wie vor beinahe alle Geschwindigkeitstest in Rekordzeit. Mit der Veröffentlichung der Chrome-App für Android anno 2012 stieg die Verbreitung schlagartig an. Heute ist Chrome der angesagteste Browser auf allen Geräten. Doch die Fokussierung auf Schnelligkeit und Sicherheit sind nicht der einzige Grund für den Erfolg des Google-Browsers. Um die starke Position zu halten, versorgen die Entwickler den Browser im Schnitt alle sechs Wochen mit neuen Funktionen. Das ist auch bitter nötig angesichts des kürzlichen Angriffs durch Mozilla in Form von Firefox 57.

Chrome für 2018: Mehr Sicherheit beim Surfen
Schon mit den für Ende Januar und Mitte März 2018 erwarteten Updates auf Chrome 64 und 65 halten etliche neue Funktionen Einzug, die die Sicherheit und den Komfort beim Surfen verbessern. So haben die Entwickler am Pop-up-Blocker geschraubt, um das Aufpoppen von unerwünschten Fenstern und Tabs zu unterbinden. So setzen einige Webseiten verstärkt auf sich im Hintergrund öffnende Browser-Fenster, die etwa unbemerkt sogenannte Krypto-Währungen auf Ihrem PC zu berechnen.

Ein weiteres Ärgernis sind sogenannte Pop-Unders, denen sich das Chrome-Team annimmt. Hierbei öffnet sich bei einem Klick auf einen Link die gewünschte Seite in einem neuen Tab, während die ursprüngliche Webseite zu einer anderen Webadresse umgeleitet wird, die oft unzählige Werbeeinblendungen enthält. Mit dem Update auf Chrome 65 erkennt der Google-Browser derartige Tricksereien und blockiert sie. Eine weitere Maßnahme betrifft die ebenfalls angesagten irreführenden Inhalte. Das sind laut Google Einblendungen, die etwa zum Klicken animieren sollen, indem Sie Warnmeldungen nachahmen. Es fallen auch Fenster darunter, bei denen der Schließen-Knopf eine ungewollte Aktion auslöst, statt es zu schließen. Weiterhin zählen dazu unsichtbare Einblendungen, die zu ungewollten Interaktionen führen. Erkennt Google solche Mechanismen auf einer Webseite, informiert Google den Webmaster der Seite. Ist das Problem nach 30 Tagen nicht behoben, blockiert Chrome das Öffnen sämtlicher neuer Fenster und Pop-ups auf dieser Seite. Zudem blockiert Chrome künftig eine Funktion, die es bislang eingebetteten Webseiten-Elementen (iFrame) ermöglicht, den Nutzer auf eine andere Seite weiterzuleiten, obwohl der das gar nicht wünscht.

Chrome für 2018: Mehr Komfort im Netz
Spielt eine Webseite im Hintergrund ein Video oder Musik ab, kann das ziemlich nerven. Dazu bietet Chrome bereits seit Längerem die Option, einzelne Tabs gezielt stumm zu schalten. Doch ruft man die Webseite regelmäßig auf, nervt auch das ständige Stummschalten. Ab Chrome 64 bietet der Google-Browser eine Funktion, um bestimmte Webseiten pauschal stumm zu schalten und so die Wiedergabe von Tönen dauerhaft zu unterbinden. Auch die Vorgaben für automatisch startende Videos erhöht der Browser-Hersteller mit dem Update auf Chrome 64. Damit das für Google in Ordnung geht, müssen Autoplay-Videos entweder keinen Ton enthalten oder stumm starten. Alternativ muss der Nutzer mit einem Klick bestätigen, dass er das Video wirklich sehen will. Auch gegen die Einblendung von übermäßig aufdringlicher Werbung will Google ab Mitte Februar 2018 stärker vorgehen.

Für Video-Fans hingegen ergänzt Google die Unterstützung von HDR-Videos. Das klappt aber nur, wenn die aktuelle Fassung von Windows 10 installiert sowie ein kompatibler Grafikchip verbaut ist. Um die Vorzüge der kontraststarken Bilder genießen zu können, benötigen Sie natürlich auch ein entsprechendes HDR-fähiges Display. Später soll der HDR-Modus auch in der Android-App von Chrome Einzug halten. Gute Nachrichten gibt es zudem für alle, die regelmäßig große Datenmengen aus dem Netz ziehen. Denn Google bohrt die Download-Funktion des Chrome-Browsers auf, sodass größere Dateien künftig parallel geladen werden. In dem Fall teilt der Browser den Download in mehrere Teile auf und lädt sie in der Regel mit hoher Zeitersparnis gleichzeitig. Für diesen Komfort brauchte man bislang immer noch einen extra Download-Manager.

Danke fürs Lesen.

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