Leider zu spät entdeckt, sonst immer Diablo liebhaber gewesen, aber PoE toppt einfach alles !!!

Eigentlich ist Path of Exile ein Game, wie ich es wirklich lieben könnte.

Höchst komplex in der Aufmachung, aber die Einsteigerhürde war leider zu hoch für mich.

In der Kampagne wird man ein ums andere Mal von neuen "Nebenjobs" schon regelrecht überrannt. Leider fehlt es bei diesen "Nebenjobs" an der nötigen Kontinuität als dass man mit diesen überhaupt warm werden könnte. Lediglich der aktuell neueste "Nebenjob" ist aktiv genug um halbwegs zu kapieren, wofür er da ist und ihn zu genüge kennen zu lernen. Viele dieser "Nebengeschichten" sind zwar interessant, verlieren sich aber aufgrund der wenigen Encounter in der Kampagne.

Kampagne ist auch ein gutes Stichwort, diese war ausführlich und mit vielerlei interessanten Geschichten gefüllt. Leider ist sie nur auf Englisch und für mich war es doch ein Krampf die Texte zu lesen und halbwegs zu kapieren, was der NPC sagen möchte. Insbesondere gegen Ende verlor ich mehr und mehr die Lust das Ganze zu übersetzen und in einen Sinn zu pressen. Es war einfach nur Anstrengend, ein weiterer Grund, weshalb ich mit diesem Game nicht wirklich warm wurde.

Das Gameplay ist, wie gesagt, höchst komplex. Eigentlich etwas, das ich sogar bevorzuge. Aber der doch schon zu Beginn recht salzige Schwierigkeitsgrad machte es zusätzlich schwer wirklich warm mit den vielen Funktionen zu werden. Vom Skilltree wird man direkt erstmal erschlagen, Fähigkeiten und deren Modifikationen werden durch ausrüstbare Edelsteine festgelegt und wirklich jeder, mit dem ich über dieses Game gesprochen habe, hat gesagt, dass ich ohne Guide nicht weit kommen werde. Etwas, mit dem ich persönlich mich absolut nicht anfreunden kann. Einem Guide zu folgen ist das letzte Mittel, was ich möchte, denn dann ist es für mich nicht mehr spielen, sondern stumpfes Copy-Paste. Leider hat Path of Exile für Leute wie mich eine harte Strafe. Durch die hohe Komplexität und limitierte Rücksetzmöglichkeiten ist das Herumprobieren nahezu unmöglich, es sei denn man möchte drei Monate verschiedene Charaktere hochspielen. Für einen solchen Aufwand hat mich das Game aber nicht genug gecatcht.
Mein demnach in Eigenregie zusammengezimmerter Charakter hat es daher nur mit Ach und Krach - und noch viel mehr Toden - geschafft die Kampagne zu beenden.
Das Post-Game, welches für die meisten Spieler das Ausschlaggebende ist, konnte ich mich mangels Schaden und Überlebensfähigkeit nicht spielen. Zumal man nach einer bestimmten Anzahl an Toden einfach outlocked wird.

Microtransaktionen - etwas, das ich persönlich hasse wie die Pest. Aber gut, irgendwie müssen sich ja die Server und Entwickler finanzieren. Weshalb spreche ich das an? Das Game mag Free-to-Play sein, aber indirekt hab ich bereits während der Kampagne bemerkt, dass es im Endgame nahezu unumgänglich wird ein Paar Euros/Dollars/Pfund oder welche Währung auch immer beim Leser im Shop steht, zu bezahlen. Und zwar für Lagerplatz. Die Kampagne lehrt den Spieler schnell: Dein Inventar ist klein. Das Lager verschafft mit 4 größeren Stauräumen erstmal Abhilfe, aber diese füllen sich zusehends. Es stapeln sich Fähigkeiten-Edelsteine, Einzigartige Ausrüstung und... Massen an Verbrauchsgegenständen, die notwendig sind die Ausrüstung zu modifizieren und das füllt die vier Stash-Tabs schneller als einem lieb ist und wer mehr als einen Charakter hat, wird merken, diese Lagerfächer sind Accountübergreifend. Somit wird es recht bald außerordentlich eng im Lager. Es ist jetzt nicht unmöglich es zu händeln, aber dann muss man wissen, was man will - und seien wir mal ehrlich... ein Anfänger weiß das nicht.

Hab ich schon erwähnt, dass das Game keine Währung hat? Dies macht das Aufsammeln der gedroppten Items nochmal uninteressanter als es ohnehin schon war. Loot? Wofür wenn ich ihn nicht gebrauchen kann? Irgendwann ist man zwar soweit, dass man grob sagen kann, was für den eigenen Build gebrauchbar ist, aber selbst dann fühlt sich dieses Game eher unrewarding an. Schickes gelbes Teil, passt nicht zum Build, also lass ich es liegen. In jedem anderen ARPG würde es aufgesammelt und zumindest noch beim Händler landen oder einen anderen Zweck erfüllen. Hier lohnt es sich schlicht nicht. Häufig habe ich sogar nur gelootet, identifiziert und wieder weggeworfen. Und das schlimmste dabei ist eigentlich: Die Community hat einfach etwas anderes zur Währung erklärt. Das Problem wurde nicht behoben, es wurde lediglich verschoben.
Und zwar auf etwas, das das ohnehin schon begrenzte Lager noch mehr verstopft. Na gut, zumindest hat die definierte Währung hat noch einen anderen Nutzen als nur gut aussehen.

Bevor mir hier noch ein Punkt einfällt, der mir so absolut nicht gefällt ziehe ich hier den Schlussstrich.

Path of Exile macht vieles anders, aber für mich auf eine eher schlechte Art und Weise.
Es hat Potential, das steht außer Frage. Wenn ihr bereit seid einem Guide zu folgen und komplexe Spielmechaniken verstehen wollt, könnte das vielleicht etwas für euch sein.
Dieses Spiel muss man wollen, wenn man wirklich Spaß daran haben möchte.
Und von daher muss ich leider einen Daumen nach unten geben.

wenn man nicht mal den ersten boss besiegen kann am strand macht das spiel ja viel spaß