Arma 3
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ACE 3 Advanced Medical System [GER]
By Compl3x. / Fabi
Dieser Guide hilft dir die Prinzipien und Grundlagen vom ACE 3 Advanced Medical Modul zu verstehen und gekonnt anzuwenden.
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Einleitung
Das ACE3 Advanced Medical System bietet eine komplexere und detailreichere Darstellung von Verletzung und Behandlungen und basiert auf des CSE [Combat Space Enhancement] vom CMS Team. Durch die realistischere Simulation ist die Rolle der Sanitäter in den Vordergrund geraten.
Das System hinter dem ACE3 Advanced Medical wurde entwickelt, um wichtige Teile des menschlichen Körpers nachzuahmen und auf erlittene Verletzungen und realistische Behandlungen zu reagieren. Die verfügbaren Behandlungen und Hilfsmittel in der fortgeschrittenen Medizin basieren auf den Richtlinien der Tactical Combat Casualty Care (TCCC), die den gleichen Richtlinien entsprechen, die von echten Kampfmedizinern auf der ganzen Welt verwendet werden.

Dieser Guide hilft dir die Prinzipien und Grundlagen vom ACE 3 Advanced Medical Modul zu verstehen und gekonnt anzuwenden.
Neuerungen
Das ACE3 Advanced Medical System führt folgende Elemente ein:

  • Detaillierteres Wundsystem
  • Präziser Blutverlust aufgrund von anhaltenden Verletzungen
  • Vitalfunktionen, einschließlich Herzfrequenz und Blutdruck
  • Herzstillstand
  • Verschiedene Behandlungsmethoden wie CPR [HLW], verschiedene Arten von IVs [Infusionen] und Tourniquets [Blutsperre]
  • Blutvolumen
  • Schmerzen
  • Ort der Verletzung
  • Ohnmacht
  • Eine einfache Medikamentensimulation
Vitalfunktionen und andere Parameter
Blutdruck
Der Blutdruck gibt zwei Werte aus, den systolischen (linker/unterer Wert) und den diastolic (rechter/oberer Wert). Dieser wird durch die Menge an Blut im Körper sowie durch Infusionen und Medikamente beeinflusst.
Man unterscheidet zwischen einem
  • Hohen Blutdruck: 160 und darüber
  • Normalen Blutdruck: 100-160
  • Niedrigen Blutdruck: 20-100
  • Nicht vorhandenen: 0-20


Herzfrequenz
Der Puls wird durch die Menge an Medikamenten und Blutverlust beeinflusst. Ein zu niedriger und zu hoher Puls führt in der Regel zu einer Bewusstlosigkeit, der bei einer Nichtbehandlung zum Tode führt.
Man unterscheidet zwischen einem
  • Hohen Puls: 120 und höher
  • Normalen Puls: 46-119
  • Niedrigen Puls: 45 und niedriger

Bewusstlosigkeit
Bewusstlos wird man unter anderem durch folgende Faktoren:
  • Blutvolumen zu gering ( ≈ <60%)
  • Schock bei einem direktem Treffer
  • zu niedriger Puls
  • zu niedriger Blutdrick
  • Starker Schmerz

Herzstillstand
Ein Patient wird einen Herzstillstand erleiden, wenn:
  • Die Herzfrequenz ist unter 20.
  • Die Herzfrequenz liegt über 200.
  • Der systolische Blutdruck liegt über 260.
  • Der diastolische Blutdruck liegt unter 40 und die Herzfrequenz liegt über 190.
  • Der systolische Blutdruck liegt über 145 und die Herzfrequenz liegt über 150.
Materialien
Im ACE 3 Advanced Medical System gibt es folgende Materialien:

Medikamente

Atropin:
Senkt die Herzfrequenz.

Morphin:
Unterdrückt Schmerzen.
Eine Überdosis führt zum Tod.

Epinephirn:
Erhört Herzfrequenz und Blutdruck.

Infusionen

Blut:
Gibt es wie die anderen Infusionen drei verschiedene Größen:
-250ml
-500ml
-1000ml
Damit 500 ml in den Körper laufen, braucht man ~2 Minuten.
Schnellste Lösung um den Kreislauf wieder herzustellen.
Nachteil: Ohne Kühlung ist die Infusion nur 30 Minuten haltbar.

Plasma:
Gute Fließgeschwindikeit und muss nicht gekühlt werden.

Kochsalzlösung:
Fließt langsam in den Körper.
Muss nicht gekühlt werden.

Bandagen:

Field dressing
Packing Bandages
Elastic Bandages
QuickClot


Eine genaue Ausführung der Bandagen findet ihr unter dem Reiter: Behandlung

Diverse Utensilien

Surgical Kit:
Damit die verbundenen Wunden nicht mehr aufgehen, kann man den Patienten zusammen flicken.
Dadurch gehen die Wunden nicht mehr auf.

PAK:
Ist der Patient verbunden und stabil, hat jedoch keinen Puls - so könnt ihr die PAK anwenden um den Patienten wieder zum Leben zu erwecken. Nimmt jedoch vorher die Tourniquets ab, diese verschwinden sonst.

Tourniquets:
Es kann passieren, dass ein Patient an mehreren Extremitäten getroffen ist. Um ein Blutverlust zu vermeiden kann man diese mit einem Tourniquet abbinden. Sollte dieser aber zu lange angelegt bleiben, kann dies zu Schmerzen bzw. zur Bewusstlosigkeit führen.
Wundenarten
  1. Abrasion /scrapes (Abrieb/ Kratzer)
    Sie treten auf, wenn die Haut durch Reibung gegen eine andere raue Oberfläche (z. B. Seilverbrennungen und enthäutete Knie) abgerieben wird. Quellen: Fallen, Seilbrand, Fahrzeugunfälle. Effekte: Schmerz - extrem leicht, blutend - extrem langsam.
  2. Avulsions
    Es tritt auf, wenn eine ganze Struktur oder ein Teil davon gewaltsam weggezogen wird, wie beispielsweise der Verlust eines bleibenden Zahns oder eines Ohrläppchens. Explosionen, Schüsse und Tierbisse können Abrisse verursachen. Quellen: Explosionen, Fahrzeugunfälle, Granaten, Artilleriegranaten, Kugeln, Backblast, Bisse. Effekte: Schmerzen - extrem hoch, Blutung - extrem schnell (abhängig von der
  3. Contusions (Kontusionen)
    Auch genannt Prellungen, sind diese das Ergebnis eines starken Traumas, das eine interne Struktur verletzt, ohne die Haut zu brechen. Schläge auf die Brust, den Bauch oder den Kopf mit einem stumpfen Instrument (z. B. einem Fußball oder einer Faust) können zu Quetschungen führen. Quellen: Kugeln, Backblast, Schläge, Fahrzeugunfälle, Stürze. Effekte: Schmerz - Licht, keine Blutung.
  4. Crush wounds (Quetschungen)
    Tritt auf, wenn ein schweres Objekt auf eine Person fällt, die Haut aufspaltet und die darunter liegenden Strukturen zerstört oder zerreißt. Quellen: Fallen, Fahrzeugunfälle, Schläge. Effekte: Schmerz - Licht, Blutung - extrem langsam.
  5. Cut wounds (Schnittwunden)
    Schnittwunden die mit einem scharfen Instrument gemacht wurden, wobei gleichmäßige Kanten zurückbleiben. Sie können so minimal wie ein Papierschnitt oder so wichtig wie ein chirurgischer Schnitt sein. Quellen: Fahrzeugabstürze, Granaten, Explosionen, Artilleriegranaten, Rückstoß, Stich. Effekte: Schmerz - Licht, Blutung - Geschwindigkeit hängt von Länge und Größe der Wunde ab.
  6. Lacerations (Risse)
    Wunden mit zackigen Rändern. Sie werden durch eine enorme Kraft gegen den Körper erzeugt, entweder aus einer inneren Quelle oder aus einer externen Quelle wie ein Schlag. Quellen: Fahrzeugunfälle, Schläge. Effekte: Schmerz - leicht, Blutung - langsame bis mittlere Geschwindigkeit (abhängig von der Wundgröße).
  7. Velocity Wound ("Ballastisches Trauma")
    Sie werden durch ein Objekt verursacht, das mit hoher Geschwindigkeit in den Körper eindringt, typischerweise eine Kugel oder kleine Splitterstücke. Quellen: Kugeln, Granaten, Explosionen, Artilleriegranaten. Effekte: Schmerzen - extrem hoch, Blutung - mittlere Geschwindigkeit (abhängig von der Wundgröße).
  8. Puncture wounds (Einstichwunden)
    Tiefe, schmale Wunden, die von scharfen Gegenständen wie Nägeln, Messern und zerbrochenem Glas erzeugt werden. Quellen: Stiche, Granaten. Effekte: Schmerz - Licht, Blutung - langsam.
Die Behandlung
Vorgehensweise
So wie in der Realität reichen die Kenntnisse über Wunden, Bandagen und Medikamente nicht aus um einen Patienten RICHTIG zu behandeln. Hierbei muss man den Körper des Patienten verstehen, wie sich dieser vor, während und nach der Behandlung verhält, da ein bewusstloser Patient nicht mit dem Mediziner kommunizieren kann. Wie gehe ich also vor?

Wann ist eine Person dein Patient?

-Er schreit nach Hilfe.
-Ein Augenzeuge/ Zuschauer ruft, dass ein Patient Hilfe benötigt.
-Du siehst oder hörst, dass ein Soldat verwundet wurde.

Nachdem du weißt, dass eine Person deine Hilfe brauchst musst du dir sehr viele Fragen stellen:

Wo befindet sich der Patient?
Welche Art von Verletzungen hat er?
Wie dringend ist meine Hilfe?
Kann ich mich sicher zum Patienten bewegen?
Kann sich der Patient zu mir bewegen?
Gibt es Personen die dich unterstützen können?

Während der Behandlung solltest du dir sicher sein, dass du in Sicherheit bist.
Wichtig: Ein Patient ohne Mediziner ist nur ein Verletzter. Die Eigensicherung geht IMMER vor.

Patientenversorgung:


Wundversorgung:

Die folgende Liste zeigt alle Bandagen inklusive ihre Effektivität gegen die veschiedenen Wundarten. Bei einer höheren Effektivität werden weniger Bandagen für die Wunde benötigt. Bei einer falsch angelegen Bandage kann sich die Wunde nach einiger Zeit wieder öffnen, bevor sie vernäht wurde.

Die Ausrüstung
Eine Einheitliche Ausrüstung kann man nicht wirklich festlegen. Je nach Mission und Missionsart, wird mehr oder weniger Material benötigt. Jedoch kann man im Groben sagen, dass man folgendes mitnehmen sollte:

Soldat:
  • 2 x Bandage (standard)
  • 4 x Bandage (elastisch)
  • 4 x Mullbinde
  • 3 x Verbandpäckchen (Gerinnungsmittel)
  • 1 x Morphin-Autoinjector
  • 1 x Epinephrin-Autoinjector
  • 2 x Tourniquet

Combat First Responder (CFR):
  • 10 x Bandage (standard)
  • 15 x Bandage (elastisch)
  • 12 x Mullbinde
  • 12 x Verbandpäckchen (QuikClot)
  • 4 x Tourniquet
  • 4 x Kochsalzlösung IV (500ml)
  • 5 x Morphin-Autoinjector
  • 4 x Epinephrin-Autoinjector
  • 4 x Atropin-Autoinjector

Medic:
  • 10 x Bandage (standard)
  • 20 x Bandage (elastisch)
  • 15 x Mullbinde
  • 15 x Verbandpäckchen (QuikClot)
  • 4-6 x Tourniquet
  • 10 x Kochsalzlösung IV (500ml)
  • 8-10 x Morphin-Autoinjector
  • 4-5 x Epinephrin-Autoinjector
  • 4-5 x Atropin-Autoinjector
  • 1-3 x Operationsset / Surgical Kit
  • 1-3 x Persönliches Verbandpäckchen / PAK
Zusammenfassung
Als Sanitäter ist es deine Priorität, zu verhindern, dass Mitglieder Verletzungen erleiden und Verletzungen behandeln, sobald sie erlitten wurden. Um dies zu tun, musst du fit und lebendig bleiben. Das heißt, Augen auf auf dem Schlachtfeld. Lass bei unklaren Situationen immer einen Kameraden vorraus laufen und laufe niemals alleine Abseits der Gruppe.
Du solltest nicht zu viel tragen. Dies führt dazu, dass du müde wirst und nicht in der Lage bist, schnell auf ein Opfer zu reagieren. Und positioniere dich immer am sichersten Ort.

Ärzte spielen eine äußerst wichtige Rolle. Ohne einen Sanitäter, der das System versteht, ist die Mission zum Scheitern verurteilt.


Bei weiteren Fragen kannst du dich ruhig bei mir Melden. Ich werde alle Fragen beantworten, sobald ich Zeit habe.
33 Comments
Edw4rd 9 Jul, 2023 @ 3:11pm 
Ich checks nicht, wie kann ich mich selbst verarzten nach einer Schusswunde??
Kinev 21 Dec, 2022 @ 2:37am 
Okay hab mal mir die Mühe gemacht und Recherche betrieben. Da ist ja leider nix mehr einsehbar. :(
Hab mal den Code selbst gecheckt. und nen Guide gemacht, vielleicht hilft es dir deinen Guide etwas zu aktualisieren falls nötig. :3

Kannst ja mal einen Blick drauf werfen und mir sagen ob das so passt... ich hoffe ja das richtig gemacht zu haben. Die Daten sind alle aus dem Code selbst entnommen und somit gesichert korrekt. Lediglich bin ich noch nicht so fit wie das exakt verrechnet wird und habe deshalb so gut es geht die Lücken versucht zu schließen.

https://steamproxy.net/sharedfiles/filedetails/?id=2904356022
Compl3x. / Fabi  [author] 17 Dec, 2022 @ 6:06am 
Die Daten kommen bzw. kamen aus der Erfahrung und die waren damals bei ACE im Wiki / Dokumentation einsichtbar
Kinev 17 Dec, 2022 @ 1:29am 
Woher hast du die Daten, oder hast du dir das alles einfach nur erfahrungsweise erdacht?
Asian Fabee 24 Aug, 2022 @ 10:16am 
Kleine Korrektur. Atropin senkt nicht die Herzfrequenz sondern erhöht sie ( Muskarinrezeptor-Antagonist->Parasympatholytika->positiv chronotrop: Steigerung der Herzfrequenz
Das was du meintest (so wies auch in der Mod steht) ist adenosin, auch wenn das eigentlich eher zur medikamentösen Kardioversion genutzt wird und nicht wie hier, rein zur Senkung der Herzfrequenz.
December's Fire 16 Apr, 2022 @ 7:33am 
"üblicherweise hat man für solche Spielereien wie die richtige Dosis auf's mg genau rauszufummeln nicht die Zeit."

Da muss ich einfach mal eingreifen ^^ Wenn eine Notfallmedikation indiziert ist, ist diese auch zu geben. Und wenn diese gegeben wird, dann IMMER in der richtigen Dosis. Stichwort 5/6-R Regel und CRM.

Aber über eine Medikamentengabe nachzudenken und die richtige Dosierung als "Spielerei" abzutun ist ein No-Go. Und gerade in der Notfallmedizin (spezieller im Prä-Klinischen Setting) hat man überlicherweise nicht die personellen/materiellen Ressourcen um allzuviele Fehler zu machen. Also sollte man diese auf ein Mininum reduzieren (im Rahmen des Möglichen)..und eine "falsche Dosierung" zu vermeiden ist nun wirklich kein Hexenwerk
Wanzabor 15 Jan, 2022 @ 6:05am 
@Variatox: Kann ich so bestätigen. ;)
VariatoX 15 Jan, 2022 @ 5:56am 
@Fly: Atropin wird immer noch als Notfallmedikament sowohl klinisch als auch präklinisch eingesetzt. Bei einem Herzkreislaufstillstand findet Atropin in der Regel keine Verwendung mehr (siehe aktuelle ERC ALS-Manual). Atropin ist in der Notfallmedizin weiterhin ein Medikament, das gerne bei symptomatischer Bradykardie initial verwendet wird. Näher nachlesen lässt sich dies in der entsprechenden ERC Leitlinie 2015 (oder einfacher: DBRD Notfallalgorithmus "Bedrohliche Bradykardie"). Atropinderivate finden auch als inhalative Anticholinergika Verwendung z. B. Atrovent / Ipratropiumbromid. Des Weiteren ist die Gabe von Atropin bei Intoxikationen mit Alkylphosphaten indiziert, da hier die Acetylcholinesterase gehemmt wird.
Compl3x. / Fabi  [author] 11 Jan, 2022 @ 9:47am 
Das kann ich so nur bestätigen.
In meiner Arma Medic Zeit habe ich Atropin eigentlich nie genutzt und irgendwann nicht mehr eingepackt. Ist nur blöd wenn man es doch benötigen sollte :bndage:
Fly 11 Jan, 2022 @ 3:10am 
Lustigerweise kann Atropin (in der Realität) je nach Dosis beides bewirken. Wenn man's zu niedrig dosiert, tritt eine Bradykardie auf. Insgesamt hast Du schon recht, es ist eigentlich ein Notfallmedikament bei Herzstillstand, aber Atropin wurde in ACE halt so eingebunden.

Wegen der potentiellen paradoxen Wirkung verwendet man's heute auch nicht mehr wirklich gern in der Notfallmedizin, üblicherweise hat man für solche Spielereien wie die richtige Dosis auf's mg genau rauszufummeln nicht die Zeit.

Insgesamt hab ich in meiner mehrjährigen Arma Medic-Karriere glaub ich 2x tatsächlich Atropin eingesetzt. War nicht unbedingt das wichtigste Medikament im Ärztekoffer.