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Опубликовано: 27 авг. 2017 г. в 9:30
Обновлено: 2 сен. 2017 г. в 15:50

Davon können sich manche Triple-A Entwickler/Publisher eine Scheibe abschneiden!

Ich kenne bisher noch kein Spiel, das sich so intensiv mit dem Thema Psychosen befasst wie dieses hier. Es bietet einen sehr interessanten Einblick in die Gefühlswelt einer Figur mit solch einer "Krankheit". Die Stimmen im Kopf, die einen das gesamte Spiel lang begleiten, sind nur eins dieser Phänomene.
Die Story selbst ist um die nordische Mythologie angesiedelt, welche mich normalerweise überhaupt nicht interessiert, aber hier ist sie gut eingebaut und übertreibt auch nicht mit unnötigen Informationen bzw. Geschichten. Sie ist ca. 8 Stunden lang, was für manche etwas kurz für 30€ ist. Jedoch muss man bedenken, dass es zum einen auf Triple-A Niveau produziert ist und trotzdem nicht zum Vollpreis angeboten wird und zum anderen reicht diese Länge vollkommen aus. Es wäre schlimmer, wenn die Story schlechter wird, nur weil man die unbedingt länger machen will. In der Kürze liegt die Würze ;)
Die Geschichte Senuas selbst könnte für den einen oder anderen gegen Ende verwirren, da sie die Informationen relativ subtil (im Gegensatz zu manch anderen Spielen) preisgibt. Also sollte man schon voll bei der Sache sein und etwas mitdenken (:D) um die Story in vollem Umfang beim ersten Versuch zu verstehen, denn die hat es echt in sich und ist für mich sicherlich eine der Besten dieses Jahres. Ein kleiner Kritikpunkt ist sicherlich die fehlende Lokalisierung in andere Sprachen, aber das vermag ich nicht zu bewerten, weil jeder es für unterschiedlich wichtig betrachtet. Mir ist es relativ egal, daher bewerte ich das neutral. Zumindest sieht jeder dadurch die hervorragende schauspielerische Leistung der Senua-Darstellerin (die im Übrigen aus Deutschland kommt^^).
Das Gameplay ist simpel gehalten, wodurch Ninja Theory sich es erlauben kann, komplett ohne HUD auszukommen, welches sehr zu der Atmosphäre beiträgt. Es besteht im Prinzip aus drei Teilen: Der "Walking Simulator", also das Erkunden des Levels bzw. das Fortschreiten zum nächsten, die Rätsel und die Kämpfe.
Die Rätsel blenden sich zu Anfang noch gut in die Spielwelt ein, aber wirken zum Ende hin wie ein zwanghaft eingebautes Spielelement, um noch etwas Gameplay dabei zu haben und um das Spiel noch etwas zu strecken.
Die Kämpfe bzw. die Kampftechniken sind leicht zu erlernen und gehen meiner Meinung nach auch mit Maus und Tastatur gut von der Hand.
Technisch gesehen läuft das Spiel auf dem selben Niveau wie der Inhalt: Es sieht verdammt gut aus und läuft zu großen Teilen flüssig. Man merkt lediglich an, dass das Spiel für Konsolen konzipiert ist, weil es kaum Einstellungsoptionen gibt. (Zum Beispiel kann man die Maussensitivität nicht anpassen).

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Respekt an Ninja Theory, dass sie sich an tabuisierte Themen wie diese heranwagen und trotz ihres kleinen Budgets (schließlich haben sie es selbst gepublished und haben nur mit einem relativ kleinen Team daran gearbeitet) ein Spiel auf AAA-Niveau entwickelt haben.

Empfehlenswert ist übrigens die im Spiel integrierte Dokumentation über das Spiel und die Dev Diaries von Ninja Theory auf YouTube, die zeigen, wie man trotz der stark limitierten Resourcen immer noch der Kreativität freien Lauf lassen kann und daraus ein sehr schönes Spiel zaubern kann. :)
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