Still waiting for Hans to get ze Flammenwerfer

10/10 while listening to ERIKA in ze Bunker

Spaß bei Seite: Wer einen WW2-Shooter in der Kategorie Hardcore sucht, findet in Hell ein Spiel das sich durch Mapdesign, Animationen und Soundkulisse einfach echt anfühlt und den Adrenalinspiegel saftig steigen lassen kann. Das Spiel sollte NICHT kaufen, wer keinen Bock auf Kommunikation hat, nicht damit leben kann das die Spawnzeit hier nicht 10 Sekunden beträgt oder sofort heult wenn er mal 5 Mal hintereinander abgeschossen wird. Es gibt keine Minimap, man muss seine Augen aufmachen und mit den Leuten reden. Dann findet man auch den Gegner und wird selber nach ein bisschen Übung zum Jäger. Kommunikation führt zum Sieg und wer sich auf Teamplay und das bisschen Roleplaying einiger Spieler einlässt, wird durch Hell nicht enttäuscht werden. Sprecht einfach mit euren Teammates wenn ihr Fragen habt und bitte stellt die Sichweite für Nametags und Markierungen in den Einstellungen auf 500m. Das verhindert Teamkills, da kann die Community aus Erfahrung sprechen!

Das größte Lob hat aber den Entwicklern zu gelten. Ich hab selten ein Early Access-Spiel gesehen, das in dieser Frequenz wirklich Breaking Updates erhält und das so intensiv auf das Feedback der Community reagiert wie hier. Ja, es gibt immer wieder Bugs und im Zusammenhang mit diesen Updates auch Crashes, aber diese werden in kürzester Zeit von den Devs gefixt. Ich hab das Spiel jetzt seit etwas mehr als einem 3/4 Jahr und bin von der Entwicklung sowie den noch geplanten Updates (siehe Roadmap) echt begeistert. Definitiv das Geld wert und auch für Neulinge im Hardcore-Bereich geeignet.



UPDATE 1 Jahr später:

Ich spiele Hell auch heute noch gerne und regelmäßig, aber zum Teil mit gemischten Erfahrungen. Eines der Dinge das mir erst im Verlauf der Zeit aufgefallen ist, ist die Tatsache das man Hell tatsächlich ein Metagame zuschreiben kann. Während es zu der Zeit meiner Rezension Ninja-Garrisons im Feindesland waren, sind es heute eher Supplytruck-Rushes. Wer zuerst in der Mitte ist, hat schon echt gute Chancen.
Auf der einen Seite macht es das Spiel interessant, da es immer wieder Änderungen gibt die eine deutliche Anpassung der bekannten Taktiken von Nöten hatte, doch andererseits kann das auch frustierend sein. Wenn man sieht das der eigene Supplytruck irgendwohin, aber nicht zum ersten Spot fährt, ist man manchmal kurz vor der Verzweiflung.

Und im Allgemeinen sind die Spieler und damit die Spiele schwierig geworden. Ich selber bin 95% der Zeit Offizier und das hat einen Grund: Die Leute haben entweder kein (mehr) Bock Offizier zu werden oder sie grinden krampfhaft auf eines der höheren Loadouts. Das ist für mich und auch viele Andere in der Situation frustrierend, da man selber nicht von der Rolle wegkommt, oder die Runden damit beginnen das zwar 4 Squads aufgehen und sich füllen, aber nur eines davon letztlich über einen Squadleader verfügt. In den anderen Squads verlässt der Leader einfach die Gruppe und die Squads bleiben häufig fast die ganze Runde ohne ansprechbare Führung, wenn sich nicht einer erbarmt oder die Admins mit dem Rausschmiss drohen. Da Kommunikation aber den Sieg bringt, sind es häufig die Officer-Mains die darauf keinen Bock haben und sich "erbarmen" die nächste Runde als Offizier zu spielen.
Außerdem ist die Nutzung kritischer Rollen deutlich weniger geworden als noch vor einem Jahr. Hierbei gibt es meistens 2 Extrema:

Fall 1: Es gibt super engagierte Ingenieure, die mit dem Commander und den Suppliern zusammen Nodes ohne Ende, Garnisonen und Verteidigungen bauen.

Fall 2: Keiner baut irgendetwas und man wundert sich warum man die Runde verliert.

Diese Entwicklung ist einerseits der deutlich größeren Spielerbasis zuzuschreiben (die ja notwendig ist), andererseits auch dem Loadoutgrind. Diverse neue Loadouts verlieren wichtige Funktionen, wie bspw. das bauen als Ingenieur wenn ich die Shotgun spielen möchte, wodurch viele die notwendigen Tools nicht dabei haben. Und außerdem werden F2P-Wochenenden von den meisten Stammspielern regelrecht gefürchtet, da viele Spieler in das Spiel reinschauen die eher eine Battlefield und COD-Erfahrung suchen, aber nicht das mitbringen was in dem Spiel eigentlich notwendig ist.

Insgesamt bleibe ich aber bei meiner ursprünglichen Aussage. Hell ist für alle die ein sich realistisch anfühlendes Spiel im zweiten Weltkrieg suchen eine sehr gute Adresse. Es ist deutlich zugänglicher als viele andere "Hardcore"-Spiele, da es nicht so hyperrealistisch ist wie manch andere es versuchen, dadurch zum Teil aber auch nicht geeignet für Spieler die genau das suchen. Nach einem Jahr habe ich für mich aber folgendes festgestellt:
Ich spiele lieber mit einem Squad voller Premades, als wie noch zu Beginn in den erst besten Server zu hüpfen und ein Squad zu führen. Klar gibt es auch einfach großartige Runden mit Leuten die ich zufällig treffe, aber die Quote nicht sprechender oder unkooperativer Spieler ist mit der Zeit halt deutlich spürbarer geworden.