Recent reviews by Melf

Dass mich ausgerechnet ein Ubisoft-Spiel mal immersiv richtig reinziehen könnte, stand definitiv auch nicht mehr auf meiner Gaming-Bingo-Liste. Doch im Vergleich zu früheren ACs macht Shadows wirklich vieles in dieser Richtung deutlich besser:
-Animus/Alien/Eden/Templer - der ganze Scifi/Magie-Mambo Jambo der Serie scheint endlich Geschichte zu sein und zieht einen nicht mehr permanent raus. Endlich! <3
-Naoe und Yasuke sind wirklich interessante und hochsympathische Figuren. Dazu haben auch viele der NPCs einen interessanten Charakter - Etwas, das dem in dieser Beziehung geradezu grotesk seelenlosem SW Outlaws z.B. völlig abging.
-Das Gameplay macht Spaß. Zumindest mit meinen begrenzten Skills eines Mitte-30-Jährigen sind die Kämpfe auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad eine ordentliche Herausforderung (ohne Bullet Sponges alà The Division), wodurch das sehr gut umgesetzte und ausgebaute Schleichen sich nicht erzwungen, sondern willkommen fühlen kann und sehr viel zur Atmosphäre beiträgt.
Die Spielwelt ist wirklich sehr atmosphärisch und braucht sich dank Jahreszeiten, irre guter Wettereffekte und toller Haar- und Klamottenphysik auch hinter Ghost of Tsushima nicht zurückschrecken...wenn man denn die zahllosen HUD-Elemente ausstellt und beim Erkunden bloß niemals die Aussichtspunkte nutzt (Zum Glück gibt es alternative Schnellreisepunkte, so dass man auf diese Erkundungskiller vollständig verzichten kann) .


Ich bin gespannt, wie die Reise weitergeht. Sicher, wie immer in Ubisoft-Spielen kann die Story auch hier nicht mit linear erzählten Geschichten wie in RDR2 oder TW3 mithalten, aber die interessanten Protagonisten halten mich auf jeden Fall bei der Stange und das ist bei einem Ubisoft-Spiel, denen sonst nichts egaler ist als Story, wirklich eine positive Entwicklung.

Immernoch ein zeitlos stylisches Schleichspiel, das genau die richtige Länge hat, damit die Geschichte, Gameplay und Atmosphäre sich nicht abnutzen können.

Dieses Spiel macht gefährlich süchtig! Die Mischung aus Aha-Momenten und Nur-noch-ein-Level kombiniert mit einer smarten, aber super simplen Variante von Minesweeper: Echtes Rätselgold!

Ein klassischer Old-School-Grafikblender. Aber was für einer. Inszenierung, Atmosphäre und ebend die Grafik sind absolut top notch und können das quasi nicht vorhandene Gameplay größtenteils tragen.
Leider gibt gerade im Mittelteil immer wieder Längen, in denen man gefühlt nur völlig überflüßige Minirätsel in Arealen lösen darf, die auch optisch relativ langweilig sind und bei denen storytechnisch kaum etwas passiert. Darüber trösten aber die phänomenalen ersten Stunden hinweg und das tolle Finale, das dann auch nochmal in seiner Handlung aufdreht.
Gerne mehr solche 6-8 Stunden-Klopper der alten Schule.

So sehr ich mich auch freue, dass das großartige "The Case of the golden Idol" erste Nachahmer findet, so sehr zeigt Duck Detective leider auch, wie viel Grips im großen Vorbild trotz seiner simplen Idee drinsteckt.
Bei Golden Idol habe ich einen Aha-Moment nach dem nächsten und fühle mich durchgehend unglaublich schlau, da ich wirklich von selbst auf die Lösung komme. Das wird auch dadurch unterstützt, dass es stets nur wenige Sekunden dauert, in den übersichtlichen Tatorten einen alten Hinweis zu überprüfen.
Bei Duck Detective muss ich dafür lange Laufwege und Ladezeiten erdulden um Dutzende Hinweise mit einer kleinen Lupe zu untersuchen, die ich zuletzt vor zwei Stunden gesehen habe. Das führt dazu, dass man lieber einfach blind die Wörter in der Deduktion einsetzt und diese mit Trial & Error löst. Nach dieser erratenen Auflösung besteht das Aha-Erlebnis dann ausschließlich aus einem "Achso, ok" oder einem "Verstehe ich trotzdem nicht, wie mein Protagonist auf diese Lösung gekommen ist".
Kurz: Man fühlt sich selbst nur in seltenen Fällen smart beim Zocken. Dazu ist die banale Prämisse rund um gestohlene Salamis auch nicht gerade spannend und sorgt über die zwei Stunden für wachsende Gleichgültigkeit.

Als Plus verbuche ich die charmante Präsentation des Spiels.

Auf einen Nachfolger freue ich mich trotzdem, wenn die Entwickler sich vielleicht auf kleinere, übersichtlichere Schauplätze und spannendere Fälle konzentrieren. Und vor allem darauf, dass der Spieler sich schlau fühlen darf.

Hier hat der Steam-Algorithmus wirklich versagt, dass ich erst drei Monate zu spät von diesem das Spiel abschließenden DLC erfahren habe.
Was soll ich noch sagen. Mit diesem finalen DLC wird das beste und cleverste Krimispiel abgeschlossen und ist den niedrigen Preis mit jedem Euro wert! Ich liebe die Reihe einfach und danke ihr, dass sie mein Gehirn um mindestens ein Jahr verjüngt hat.
Ich freue mich jetzt schon darauf, es noch einmal zu spielen, wenn ich in einem Jahr die Hälfte vergessen habe und erneut die zahllosen "Aha!"-Momente erleben darf.

Cocoon hat einen unglaublich guten Flow zwischen den Phasen "Wie zur Hölle soll es hier weitergehen?" und "ich bin der schlauste Mensch der Welt". Für letzteren Aspekt spielt man ja solche Titel und ich gebe zu, dass ich gerne jemand bin, der eher früher als später zur Lösung greift. Doch bei Cocoon musste ich das nicht ein einziges Mal tun, da die Entwickler das Spiel derartig gut gestreamlined haben, dass sie einen konsequent Richtung Lösung schubsen ohne dass man zwischendurch verloren gehen könnte und trotzdem das Gefühl hat, die geistige Leistung zur Lösung des Rätsels selbst vollbracht zu haben.

Eigentlich ist es der Twist aus Bioshock nur meditativ und spielerisch toll verpackt.

Wirklich beeindruckend, wie qualitativ nah dieses Ripoff der Souls-Spiele an seinen großen Vorbildern ist.
Klar, Feeling, Kampfsystem, Progression - das ist alles fast 1zu1 übernommen, aber auch fast genauso gut oder in Teilen sogar besser als bei den From Software-Spielen.
So ist das Crafting durch das freie Kombinieren von Griffen und Klingen viel spannender, die Grafik ungleich schöner und es gibt tatsächlich auch mal eine Welt, Handlung und Figuren, die man verstehen und nachvollziehen kann, ohne dass YT-Professoren einem Stundenlang Item-Beschreibungen vorlesen müssen. Dazu ist das Spiel auch anders als Elden Ring ohne Guides spielbar und man hat trotzdem die Möglichkeit Quests zu erfüllen und Geheimnisse zu entdecken.
Lediglich bei den spielerisch nicht ganz so interessanten Boss-Gegnern, dem zu sehr auf Timing fokussierten Blocksystem und den nicht ganz so perfekt & spanennd designten (aber trotzdem guten) Encountern muss sich Lies of P der japanischen Konkurrenz noch geschlagen geben.
Aber hey, das ist das erste Spiel dieser Art seitens des Entwicklungsstudios und dafür ist es echt beeindruckend, wie nah dran man am Vorbild ist. Wahrscheinlich näher als jeder andere.
Fans von Dark & Demon-Souls können bedenkenlos kaufen. Nicht wundern, das Kampfsystem braucht so 'ne Stunde, bis man es verinnerlicht hat.

Viel zu viele Hauptmissionen dienen nur dazu, die nächste Sammelaufgabe einzuführen, die Kämpfe fühlen sich in Zeiten von Sifu, Elden Ring, GoW und TLoU2 seltsam kraftlos an und machen im Vergleich zur modernen Konkurrenz kaum noch Spaß und dazu wirkt die Superheldenphantasie kombiniert mit Bösewichten in albernen Anzügen in der Endphase der Marvel-Manie geradezu albern.
Zu Zeiten der Arkham-Reihe wäre dieses Spiel sicherlich top notch gewesen, heute fühlt sich aber jedes Element abseits der Grafik und des Schwingens an, wie ein Spiel der letzten Generation.
Vorfreude auf Spder Man 2 kann dieser Titel nur schwer wecken.

Lässt der hohe Schwierigkeitsgrad einen zunächst nur langsame Fortschritte machen und bei den Bossgegnern verzweifeln, checkt man mit der Zeit, dass diese genauso designt sind, dass man zu bestimmten Zeitpunkten des Spiels bestimmte neue Skills gemeistert haben muss um weiterzukommen. Und das sorgt dafür, dass man irgendwann auch als Spieler zum Sifu wird und jede noch so große Menge an Gegnern keinen Stich mehr gegen die eigene Gamepad-Fingerfertigkeit sieht und man sich fühlt wie in einer The Raid-Kampfchoreografie.
Dazu ist das Art-Design einfach nur phänomenal. Allen voran das Museum, das wahrscheinlich zu den eindrücklichsten Leveln zählt, das ich je gespielt habe.
Kurz um: Sifu als Spiel ist das, was der Titel aussagt: Ein vollkommenes Kampfkunstwerk!